Die Bezugspreise für Energie haben sich in den letzten sechs Monaten weiter erhöht. Für das Erdgas, mit dem die Fernwärmeanlagen der SWU betrieben werden, lag dieser Preisanstieg seit Oktober 2005 bei knapp 30 Prozent. Deswegen ist die SWU Energie gezwungen, die Preise für Fernwärme in Ulm und Neu-Ulm zum 1. April an diese Entwicklung anzupassen. Dabei verzichtet die SWU erneut darauf, die gestiegenen Brennstoffkosten in voller Höhe weiterzugeben. Aus diesem Grund fällt die Erhöhung des Arbeitspreises für Fernwärme in Ulm und Neu-Ulm mit 0,35 Cent/Kilowattstunde vergleichsweise moderat aus - besonders auch im Vergleich mit der Preisentwicklung beim Heizöl oder beim Erdgas, wo die Preise sehr viel stärker angestiegen sind. Alle anderen Preisbestandteile (Jahresgrundpreis, Jahresverrechnungspreis, Preis für Heizwasser-Rücklieferungen) bleiben unverändert.
Betroffen sind von der Preiserhöhung die rund 3.500 Fernwärmekunden in den Versorgungsgebieten der SWU, also in Neu-Ulm Ludwigsfeld, in der Ulmer Ochsensteige, in Jungingen und in Böfingen. Konkret fallen dadurch beispielsweise in einem typischen Mehrpersonenhaushalt in Neu-Ulm-Ludwigsfeld Mehrkosten von jährlich 78,75 Euro an. Das entspricht einem Preisanstieg von insgesamt 4,6 Prozent.
"Wie schon im Oktober haben wir auch dieses Mal weder unsere eigenen Kosten in voller Höhe weitergegeben noch die Spielräume genutzt, die laut der vertraglich festgelegten Preisänderungsklauseln möglich gewesen wären", so Thomas Deyerberg, verantwortlich für das Energieliefergeschäft der SWU Energie. Laut Preisänderungsklausel wäre durch die Gasbezugspreissteigerung von knapp 30 Prozent eine Anhebung der Fernwärme-Arbeitspreise zum 01.04.2006 um 1,18 Cent/kWh netto bzw. 21,7 % möglich gewesen. Mit 0,35 Cent/Kilowattstunde ist die tatsächliche Steigerung nun deutlich niedriger ausgefallen. Dies geschah nicht zuletzt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Fernwärme weiter auszubauen. Denn Fernwärme ist nicht nur deutlich effizienter und umweltfreundlicher als die herkömmlichen Heizungsarten, sondern in der Regel auch günstiger als das Heizen mit Heizöl.
Hoher Wirkungsgrad
Bei der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung, wie sie etwa im Blockheizkraftwerk in der Neu-Ulmer Bradleystraße betrieben wird, geht die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme nicht als "Abfallprodukt" verloren, sondern wird in das Wärmenetz eingespeist. So wird die im BHKW produzierte Energie doppelt genutzt. Während konventionelle, zentrale Großkraftwerke nur ein Drittel bis zur Hälfte der eingesetzten Brennstoffe in nutzbringende Energie umsetzen, kann im BHKW beinahe die gesamte erzeugte Energie sinnvoll genutzt werden. Damit erreichen BHKW einen Gesamtwirkungsgrad von 85 Prozent. Auch aus Verbrauchersicht sind sie wesentlich effizienter als herkömmliche Heizungsanlagen, denn die ins Haus gelieferte Wärme kann zu hundert Prozent genutzt werden. Wird Wärme dagegen durch eine herkömmliche Heizungsanlage erzeugt, geht bei der Verbrennung der Energieträger immer ein Teil dieser Energie verloren. Je nach Alter der Anlage sind dies bis zu 25 Prozent.
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