Gemeinden, die bislang noch über keine DSL-Anbindung verfügen, können ihre Bürger und ortsansässigen Unternehmen künftig drahtlos mit einer schnellen Verbindung ins Internet versorgen. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt die SWU TeleNet am Freitag, den 19. Januar 2007 in Temmenhausen im Rahmen einer Bürgerversammlung, die um 19.30 Uhr im Bürgerhaus stattfindet. Dabei wird eine drahtlose Breitband-Verbindung zwischen dem Empfänger im Temmenhauser Bürgerhaus und der SWU-TeleNet-Anlage auf dem Dach der Ulmer Schapfenmühle hergestellt. Mit Hilfe eines weiteren Empfängers können dann private PC-Nutzer auf das Internet zugreifen.
Schon in den nächsten Wochen will die SWU TeleNet gemeinsam mit interessierten Gemeinden den Testbetrieb für das neue Angebot starten. In wenigen Monaten soll die DSL-Alternative dann breit im Raum Ulm/Neu-Ulm zur Verfügung gestellt werden. Geplant sind Flatrate-Angebote für eine 1 MBit- sowie eine 2 MBit-Verbindung. Inklusive der Empfangstechnik sollen die Preise dafür nur wenig über einem herkömmlichen DSL-Anschluss liegen. Zahlreiche DSL-lose Gemeinden und Ulmer Vororte haben bereits ihr Interesse an einer Anbindung signalisiert, darunter beispielsweise Ermingen, Jungingen oder Schalkstetten.
Angebot für die Region
Profitieren können von dem neuen drahtlosen Internet-Anschluss der SWU TeleNet alle Gemeinden, die in einem Radius von etwa 20 Kilometern rund um die Ulmer Schapfenmühle liegen. Ideal ist es, wenn ein direkter Sichtkontakt zur Schapfenmühle besteht, weil in diesem Fall die Empfangsqualität am Besten ist und auf zusätzliche Sendeanlagen verzichtet werden kann. Der Empfänger für die jeweilige Gemeinde sollte ebenfalls zentral postiert werden, beispielsweise auf dem Sirenenmast des Rathauses. Von dort aus können dann alle Gebäude der Gemeinde versorgt werden, die nicht hinter Hügeln oder anderen massiven Hindernissen liegen. Der Kunde benötigt dazu nur einen "Subscriber Module" genannten Empfänger, der auf dem Dachboden oder auf dem häuslichen Antennenmast befestigt wird. Dieser Empfänger ist vorkonfiguriert und muss lediglich über ein Kabel an den PC oder einen entsprechenden Router angeschlossen werden. Wird ein WLAN-Router verwendet, kann oftmals sogar auf eine weitere Verkabelung im Hause verzichtet werden. "Der Vorteil dieser Technik ist es, dass sie einfach und kostengünstig ist und sehr schnell eingerichtet werden kann. Das gilt sowohl für die örtliche Empfangseinheit als auch für den einzelnen Privatanschluss", beschreibt Marcus Schniertshauer, Leiter Telekommunikation und Funk der SWU TeleNet, die Vorteile des neuen Angebots.
Kostengünstige Lösung
Das neue Angebot der SWU TeleNet basiert auf der so genannten Canopy-Technologie. Sie nutzt die lizenzfreien Frequenzen des neuen WIMAX-Netzes, das für den drahtlosen Datenaustausch über große Entfernungen hinweg entwickelt wurde. Ursprünglich hatte sich auch die SWU TeleNet um eine der lizenzpflichtigen Frequenzen beworben, mit denen die Daten über Entfernungen bis zu 50 Kilometern übertragen werden können. Aus Kostengründen hat die SWU TeleNet jedoch entschieden, sich nicht an der Versteigerung dieser Frequenzen zu beteiligen. "Eine solche Frequenz hätte uns am Ende mehr als 2 Millionen Euro gekostet. Das war wirtschaftlich nicht zu vertreten. Zudem können wir mit Canopy nun ein vergleichbares Angebot zu sehr viel niedrigeren Kosten bieten, wenn auch in einem kleineren Radius", so Marcus Schniertshauer.
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Autor: Uwe Pagel