Mehr Arbeit bedeutet auch mehr Unfälle, so das Ergebnis einer Studie der Berufsgenossenschaft für Maschinenbau und Metall in Dortmund Ende des Jahres 2010. Denn nach dem Ende der Wirtschaftskrise wird in deutschen Unternehmen geklotzt, nicht gekleckert. Einen Anstieg der Unfallzahlen und krankheitsbedingten Ausfälle beobachten Experten derzeit auch in Ulm und Umgebung. Sie fürchten nun, dass die Firmen den Faktor Mensch neben ihren wirtschaftlichen Zielen vernachlässigen. "Derzeit steht das Arbeitsergebnis absolut im Vordergrund. In manchen Firmen gerät dabei die Tatsache, dass die körperliche und geistige Gesundheit der Mitarbeiter Grundvoraussetzung für eine dauerhafte Produktivität ist, in den Hintergrund", bekräftigt Christina Bergmann vom Ulmer Beratungsunternehmen CO3 Coaching, Consulting, Communication. Viele regionale Unternehmen haben die durch mangelnde Auslastung verfügbare Zeit während der Wirtschaftskrise sinnvoll genutzt: Zur Fortbildung von Mitarbeitern in Sachen Gesundheit und Führung und zur Überprüfung der Vorkehrungen für Arbeits- und Gesundheitsschutz. Derartige Maßnahmen könnten jedoch nur bedingt in die Zukunft hinein wirken, mahnt Bergmann: "Es gilt vielmehr, das Management der Ressource ‚Mensch’ kontinuierlich zu betreiben". Dies bestätigt auch Georg Heinzelmann vom Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit. Er warnt vor dem persönlichen und wirtschaftlichen Schaden durch Arbeitsunfälle. Daneben fördere eine gute Führungskultur die Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeiter und helfe beispielsweise Burnout – die häufigste Folge von psychischer Überlastung – zu vermeiden.
"Die nächste Rezession ist immer die größte", fasst Experte Georg Heinzelmann die Angst der Unternehmen zusammen. "Es gilt jedoch nicht nur generell antizyklischer zu agieren, sondern vor allem in Bezug auf das Thema Mitarbeitergesundheit kontinuierlich zu investieren." Das Wertvollste im Unternehmen sei die Leistungsfähigkeit und das Wissen der Mitarbeiter, darauf weisen die Experten ausdrücklich hin. Ihre physische sowie psychische Gesundheit bestimmt den Unternehmenserfolg. In der Vergangenheit stand vor allem die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine im Vordergrund – sprich Faktoren wie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Ihre Bedeutung bleibt nach wie vor bestehen, doch gleichzeitig muss sich der Blick immer mehr auf das Verhältnis zwischen den Menschen richten. Hier sind vor allem die Manager und Führungskräfte in der Pflicht, die gleichzeitig selbst im Mittelpunkt der enormen wirtschaftlichen Ansprüche stehen. Sie müssen Strukturen schaffen, welche diese Beziehungen optimieren und Verhalten positiv beeinflussen. Nur so wird auch die geistige Gesundheit gewährleistet, denn die Mitarbeiter erfahren Wertschätzung, bleiben motiviert und damit produktiv. "Es muss ein Umdenken in der Kommunikation stattfinden. Vor allem hier in der Region, in der oft die schwäbischen Mentalität ‚Nichts gesagt ist gelobt genug’ vorherrscht", so Heinzelmann.
Die Lösung: Gesund führen, Beziehungen verbessern
Bei CO3 spricht man von "Gesunder Führung" und einem gesamtheitlichen Ressourcenmanagement. "Im betrieblichen Zusammenhang wird das Thema Gesundheit viel zu häufig mit Rückenkursen und Betriebssportgruppen gleichgestellt. Dabei geht es um viel mehr", bekräftigt Christina Bergmann. In ihrer Tätigkeit als Beraterin und Coach wirkt sie auf die Verankerung der Schnittstelle Mensch-Mensch im Unternehmensleitbild hin sowie ihrer strategischen Berücksichtigung im betrieblichen Alltag. Diesem komplexen innerbetrieblichen Prozess muss ein Wertewandel vorausgehen, der jedoch in Deutschland noch ganz am Anfang steht. Zudem fehlen weitläufig praktikable Konzepte für ein effektives Ressourcenmanagement und die Steuerung von Verhalten und Beziehungen. Gemeinsam mit der Universität Ulm hat Bergmann hier entsprechende für Unternehmen praktikable Grundlagen für Management und Führungskräfte erarbeitet. "Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource im Unternehmen und sie muss kontinuierlich gepflegt werden. Schließlich kümmert sich ein Unternehmen ja auch fortlaufend um seine Kunden, die Produkt- und Servicequalität oder die Liefertreue."
CO3 Coaching, Consulting, Communication
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Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit
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