Bislang existieren für die künftigen Standardlastprofile im Gasbereich zwei Ansätze: Zum einen der vom Forschungskomplex "Lastprofile für Gasverbraucher" an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) entwickelte Vorschlag. Zum anderen das Konzept der Technischen Universität München, das in Zusammenarbeit mit den Verbänden BGW und VkU entstanden ist. Nach gründlicher Prüfung empfiehlt die Projektgruppe "Datenformate und Kommunikation Gas" in der EDNA-Initiative die bundesweite Einführung des Münchner Konzeptes. Dieses Modell soll schnellstmöglich angewendet werden, um endlich einen massentauglichen und vor allem kostengünstigen Prozess umsetzen zu können. "Der Vorteil des Münchner Ansatzes ist, dass er ohne weitere Vorarbeiten direkt in der Praxis angewendet werden kann und durch weitreichende Messreihen abgestützt ist", so Stefan Brägger von der VISOS AG und Leiter der EDNA-Projektgruppe. Das Verfahren ist zudem bereits seit der Verbändevereinbarung II in der Gaswirtschaft eingeführt und die entsprechenden Parameter-Sets sind für die einzelnen Bundesländer vordefiniert. Eine ausführliche Begründung der "Empfehlung für die Anwendung von Standardlastprofilen im Gasbereich" kann über das EDNA-Portal unter www.edna-initiative.de heruntergeladen werden. Zusätzlich enthält das Dokument Empfehlungen zur Anwendung und zur Einheitlichen Namensgebung.
Für die Abbildung der Prozesse des Gasmarktes mit Hilfe von Software-Systemen ist eine schnelle Einigung im Bereich der Standardlastprofile unverzichtbar. Denn die Systeme, die die Nominierungen erstellen und die Allokationsberechnungen durchführen, müssen jeweils für ein Lastprofilverfahren vorbereitet sein. Für jedes angewendete Verfahren müssen entsprechend separate Programmteile erstellt werden. Dies kann unter Umständen zu erheblichen Mehrkosten führen - aus systemtechnischer Sicht als auch in der Pflege und Anwendung. Insbesondere für den Transportkunden sind die einheitlichen Lastprofilverfahren essentiell.
Die Aufgabe, eine Prognose zu erstellen, oder eine Schattenrechnung zu der Lastprofilberechnung zu erstellen, kann leicht zu einem erheblichen systemtechnischen Aufwand führen, falls in den verschiedenen Netzen, die bedient werden, unterschiedliche Verfahren zur Anwendung kommen. Schon der Aufwand innerhalb des gleichen Verfahrens in den bedienten Netzen mit unterschiedlichen Parametern zu operieren, ist nicht unerheblich. Neben der Vereinheitlichung der Verfahren ist auch eine Vereinheitlichung der angewendeten Parameter anzustreben. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall möglich, da lokale Besonderheiten Anpassungen durch die Netzbetreiber erfordern. Neben den geringeren Kosten hat ein bundeseinheitliches Standardlastprofilverfahren den Vorteil, dass es im Gegensatz zu proprietären Verfahren als wettbewerbsfördernd angesehen wird.
Folgende 53 Unternehmen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, CONVOTIS AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Ploenzke AG, Delta Energy Solution AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, ETRANS AG, FACTUR Billing Solutions GmbH, Fichtner Consulting & IT AG, Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG, GEN Deutschland GmbH, Görlitz AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Business Consulting Services, IDS GmbH, Ing.-Büro für Energiewirtschaft GmbH, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, meter2cash AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, ORACLE Deutschland GmbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie Aktiengesellschaft, Schleupen AG, SDK - software development kopf GmbH, Seeburger AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, SIV AG, SOPTIM AG, Steria Mummert Consulting AG, syseca AG, VA TECH SAT GmbH, viavera GmbH, VWEW Energieverlag GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Dr. Franz Hein
c/o mpc management project coaching
Schlosswiesenweg 34 - D-73732 Esslingen
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um das Energiedatenmanagement. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.