Die Suche nach einem geeigneten Knochenmarkspender für leukämiekranke Menschen gleicht oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Wenn kein passender Spender aus der Familie des Patienten vorhanden ist, werden sehr häufig verschiedene Hilfs- und Typisierungsaktionen ins Leben gerufen, um für den schwerkranken Patienten die letzte Heilungschance zu wahren. Die Spenderdateien, wie beispielsweise die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), nehmen in diesem Zusammenhang vor allem den Auftrag wahr, potentielle Spender zu werben und zu registrieren. Sie speisen die für die Suche relevanten Daten der gewonnnen Spender in die zentrale Datenbank des ZKRD in Ulm ein. Dorthin wenden sich Sucheinheiten aus ganz Deutschland, wenn sie für einen schwerkranken Patienten einen geeigneten Spender brauchen. Das ZKRD aktiviert dann umgehend die eigentliche Suche nach dem passenden Spender. Dabei vergleicht das ZKRD die Daten des erkrankten Patienten mit den Daten aller vorhandenen, typisierten Freiwilligen im In- und Ausland und bietet damit den einzig umfassenden Überblick über die registrierten Spender. Das ZKRD ist mit seinen 2,9 Millionen Spendern mit Abstand das größte Register für Knochenmarkspender in Europa und die weltweit zweitgrößte Institution dieser Art. Es wird jährlich für viele tausend Patienten aktiv und hilft, schnellstmöglich den am besten geeigneten Spender weltweit zu finden. Allein in Deutschland sind jedes Jahr rund 8.000 Menschen von Leukämie oder einer ähnlichen Krankheit betroffen.
In der Regel wendet sich der behandelnde Arzt eines an Leukämie erkrankten Patienten im ersten Schritt an eine der insgesamt 18 deutschen Sucheinheiten. Diese gibt die Patientendaten in den Computer ein und schickt sie an das ZKRD. Damit beginnt die eigentliche Suche. Das ZKRD erstellt – im positiven Fall – eine Liste mit den potenziell passenden Spendern und übermittelt sie der jeweiligen Sucheinheit. Diese wählt daraus den am besten geeigneten Spender zu noch genaueren Laboruntersuchungen aus. Ist ein für die Transplantation in Frage kommender Spender gefunden, kann die Entnahme eingeleitet werden.
Für leukämiekranke Patienten stellt eine Transplantation von Blutstammzellen oft die letzte Chance auf Leben dar. Diese Zellen finden sich vor allem im Knochenmark, können aber auch nach medikamentöser Vorbehandlung aus dem peripheren Blut gewonnen werden. Der umfangreiche Spenderpool des ZKRD umfasst alle Spenderdaten, die für eine Transplantation von Blutstammzellen relevant sind. Der nationale und gegebenenfalls internationale Suchprozess ist dabei äußerst komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Die Suche wird aus diesem Grund über zentrale nationale Register wie das ZKRD organisiert und abgewickelt.
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf über 2,9 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 11 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 28 Mitarbeiter.