7.055 Bundesbürger haben im Jahr 2018 Stammzellen gespendet. Für mehr als 7.000 Patienten, die an Leukämie oder einer anderen Krankheit des blutbildenden Systems leiden, bedeutete eine solche Spende die Chance auf ein neues Leben. Diese erhielten jedoch nicht nur deutsche Patienten: 5.091 Zellspenden gingen ins Ausland und traten mitunter eine lange Reise an. Denn Dank der besonders engen Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen aus der ganzen Welt, ist es unerheblich, ob Spender und Empfänger im gleichen Land leben. Ein geschulter Kurier bringt die Spende direkt zum Patienten. Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland, dazu: „Das ZKRD in Ulm bearbeitete im vergangenen Jahr rund 33.000 Anfragen aus dem In- und Ausland. Um den am besten geeigneten Spender für jeden Patienten zu finden, vergleicht unser Programm täglich die HLA-Merkmale der Patienten mit denen der in Deutschland und weltweit gemeldeten Spender." Die Entnahme selbst ist nur noch selten mit einer Operation verbunden: Bei rund 83 Prozent der Spender wurden die lebensrettenden Zellen mittels der peripheren Stammzellspende gewonnen.
In Deutschland sind derzeit 10 Prozent der Einwohner im Zentralregister erfasst, das sind über 8,4 Millionen potenzielle Lebensretter. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist diese Hilfsbereitschaft beachtlich: Rund 2,4 Prozent der Einwohner Großbritanniens und 0,5 Prozent der Franzosen sind derzeit registriert. Neue Spender werben, registrieren und typisieren ist die Aufgabe der 26 Spenderdateien in Deutschland. Gemeinsam melden diese alle für die Suche relevanten Daten ihrer Spender in anonymisierter Form an das Zentralregister. Damit ist das ZKRD das mit Abstand größte Register dieser Art in Europa und – nach den USA – das zweitgrößte weltweit.
Weiter weniger Entnahmen aus dem Knochenmark Bei einem sogenannten Match – der Übereinstimmung der HLA-Merkmale von Spender und Patient – können dem Spender die Blutstammzellen entnommen werden. 2018 wurden diese bei 5.847 Spendern aus dem Blut herausgefiltert. Die Vorgehensweise ist vergleichbar mit einer Dialyse. Nur bei 1.208 Entnahmen wurden die Stammzellen aus dem Knochenmark des Beckenknochens gewonnen. Der Patient erhält die Spende nach einer entsprechenden Vorbehandlung in Form einer Infusion.
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Über die ZKRD gemeinnützige GmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf über 8,4 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen mehr als 34,5 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiter.