Übertragungs-Engpässe behindern Stromhandel
Regulierungsbehörde soll umgehend EU-Vorgaben umsetzen
Die Intransparenz beim grenzüberschreitenden Stromhandel ist nicht länger akzeptabel, denn der Wettbewerb wird dadurch unzumutbar behindert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Heidelberger IfED Institut für Energiedienstleistungen im Auftrag von sechs renommierten Stromhandelsunternehmen (*) erstellt hat. Wenn mehr Strom über die Grenzen soll, als die Verbindungsleitungen es leisten können, gibt es zwar inzwischen Spielregeln, wie solch ein Engpass zu managen ist, in der Praxis aber stoßen die Stromhändler immer wieder auf Ungereimtheiten. So auch bei der Zuteilung der knappen Übertragungsrechte durch die Netzbetreiber. "Der Grundgedanke ist, mit den Einnahmen aus den Auktionen freier Leitungskapazitäten diese Nadelöhre zu beseitigen. Leider bleibt das, insbesondere Richtung Osten, weiterhin nur ein Wunschgedanke", so Rüdiger Winkler, Leiter des IfED.
Aufgrund ihrer Analysen erheben die Heidelberger Energieexperten die Forderungen nach mehr Transparenz z.B. bei der Netzberechnung. Zudem fordern sie die Saldierung und Veröffentlichung stündlicher Fahrpläne sowie einheitliche Vergabeverfahren und die Reinvestition der bei der Versteigerung erzielten Erlöse in den Netzausbau. Dies gilt vor allem auch im Verhältnis zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten bzw. Nicht-EU-Mitgliedern, die an der Lieferkette beteiligt sind.
Um die Situation zu verbessern, macht das IfED den Vorschlag, die Netzberechnungen zur Ermittelung der Engpässe beispielsweise im Internet einsehbar zu machen bzw. den Regulator oder einen unabhängigen Dritten mit dieser Aufgabe zu betrauen. Weiter wird in der Studie empfohlen, auch die stündlichen Fahrpläne und den genauen Ort des Engpasses im Internet zu veröffentlichen. Damit wird Transparenz über die tatsächliche Nutzung der Leitungen und die Verwendung der eingenommenen Gelder geschaffen. Letztlich ist eine der Hauptforderungen, bei der Berechnung der freien Kapazitäten die Saldierung der Lieferungen in beide Richtungen sicherzustellen. Damit würde garantiert, dass nur bei echten Engpass-Situationen eine Auktionierung der Leitungskapazitäten stattfindet. Eine europäische Verordnung sieht das zwar vor, aber die Praxis ist in vielen Ländern noch weit davon entfernt.
Durch die rasante Zunahme der gesetzlich bevorzugten Windenergieeinspeisungen wird die Problematik weiter verschärft. Ungewollt fließen spürbare Leistungen über ausländische Leitungen und blockieren mögliche Windeinspeisungen die deutschen Übertragungsnetze. "Wir sehen in der Lösung dieser Probleme eine wichtige Aufgabe der künftigen Bundes-Regulierungsbehörde. Die Studie soll Hilfestellung bei der Definition einer To-do-Liste der neuen Behörde geben", erläutert Winkler.
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