Im Zuge der Untertunnelung der Memminger Straße an der Kreuzung zur Europastraße in Neu-Ulm legt die SWU Energie jetzt im betroffenen Gebiet die Leitungen für die Versorgung und Telekommunikation tiefer. Die Untertunnelung wurde von der Stadt Neu-Ulm beschlossen, um die häufig auftretenden Verkehrsstaus an der Kreuzung aufzulösen und für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen.
Betroffen sind eine Hauptwasserleitung, eine Gasleitung, zwei Stromleitungen und zahlreiche Telekommunikationsleitungen. Sie werden jetzt innerhalb einer sechswöchigen Bauphase unter den neuen Tunnel verlegt. Konzipiert und geplant wurde die Unterquerung von der Fachabteilung Netzbau der SWU Energie. Sie arbeitet unterstützend mit dem zuständigen Straßenbauamt Neu-Ulm im Rahmen der Gesamtkoordination der Netzbaumaßnahmen zusammen. Der bis voraussichtlich Herbst 2007 dauernde Tunnel- und Leitungsbau ist technisch anspruchsvoll: Während der Laufzeit muss neben der Absenkung des Grundwassers die Versorgungssicherheit der Haushalte und eine störungsarme Verkehrsführung gewährleistet sein. Dafür sorgen durchdachte Umleitungsmaßnahmen für die Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur.
Von langer Hand vorbereitet
Die Entscheidung der Stadt Neu-Ulm für die Umbaumaßnahme fiel vor rund eineinhalb Jahren. Die SWU Energie begann mit der Planung der Leitungstieferlegung schon im Winter 2005/2006. Die Straßenbaumaßnahmen laufen seit April 2006. Jetzt wird der Leitungsbau innerhalb von sechs Wochen umgesetzt. "Das ist wenig Zeit für ein solch komplexes Projekt und verlangt die kontinuierliche und enge Abstimmung aller Beteiligten in täglichen Gesprächen", beschreibt Martin Engels, Leiter der SWU-Abteilung Netzbau, die besondere Herausforderung im Rahmen des Projektmanagements. Die Fachabteilung übernimmt neben der reinen Bauabwicklung auch Teile der zu erbringenden Ingenieurleistungen. Ihre Arbeitsvorbereiter schaffen die Voraussetzungen dafür, dass die Baustellentätigkeiten durch die Baustellenbeauftragten vor Ort reibungslos abgewickelt werden können. Der Netzbau hatte eine lange Vorbereitungsphase. Lange vor Baubeginn mussten zum Beispiel Genehmigungen eingeholt, Termine festgelegt und Material bestellt werden. Die SWU-Netzbauabteilung berät das Straßenbauamt bei der Umsetzung. Die Umverlegung der Leitungen kostet rund 380.000 Euro. Die Stadt Neu-Ulm und das Straßenbauamt Neu-Ulm übernehmen einen Teil der Kosten.
Technisch anspruchsvolles Bauvorhaben
Planung und Umsetzung des Projektes sind technisch sehr anspruchsvoll. Während der Bauzeit müssen Erdgas, Strom und Trinkwasser wie gewohnt fließen. Dazu stellt die SWU Energie alternative Netzverbindungen her. Zu Beginn der Tiefbauarbeiten müssen zunächst die Telekommunikations-Verbindungen der Deutschen Telekom in einem aufwändigen Verfahren mit provisorischen Leitungen um die Baustelle herum geführt werden. Im nächsten Schritt wird eine so genannte Spundung errichtet, eine statische Absicherung der Baugrube mittels einer speziellen Stützwand. Im Anschluss wird das Grundwasser im Baustellenbereich abgesenkt und es werden mehrere Leitungsschutz-Rohre aus Kunststoff mit einem Außendurchmesser von 710 Millimetern verlegt. Um dem Erddruck unter dem Tunnel standzuhalten, wird der so genannte Leitungsdüker teilweise in Beton gebettet. Zuletzt werden die einzelnen Leitungen eingezogen. Damit die Tiefbauarbeiten möglichst ungestört ablaufen, sind umfangreiche Verkehrslenkungsmaßnahmen notwendig. So werden provisorische Brücken über der Baustelle errichtet und zeitweise muss der Verkehr von der Europastraße umgeleitet werden.
Wasser-, Gas-, Strom- und TK-Leitungen vom Umbau betroffen
Die umverlegte Hauptwasserleitung und Gas-Mitteldruckleitung versorgen die Neu-Ulmer Innenstadt. Im Kreuzungsbereich liegen außerdem zwei 10.000 Volt-Mittelspannungskabel und zwei 1000 Volt-Niederspannungskabel sowie zahlreiche Telekommunikationsleitungen der SWU und der Deutschen Telekom. Über die Telekommunikations-Infrastruktur der SWU, bestehend aus Kupferkabeln und einem modernen Glasfasernetz, werden einerseits SWU-Anlagen wie das Blockheizkraftwerk auf dem Neu-Ulmer Wiley-Gelände angesteuert. Andererseits versorgt die SWU TeleNet ihre Kunden über die Glasfaserleitung mit IT- und Telekommunikations-Diensten, so zum Beispiel mit Internet- und Voice-over-IP-Anbindungen.
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Autor: Bruno Lukas