Die Verwaltung eines Unternehmens gilt im Allgemeinen als reiner Kostenfaktor. "Verdient" werde dort nichts, so hört man. Anders bei der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH: Im Zuge des Unbundling – also der Entflechtung des Unternehmens nach den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes – wurde die Verwaltung als so genannter "Shared Service" organisiert. Also als Dienstleister, der intern für die verschiedenen SWU-Gesellschaften tätig ist, aber inzwischen auch für erste Beteiligungsgesellschaften. Künftig ist daran gedacht, dieses Angebot den SWU-Beteiligungsgesellschaften und sogar Kommunen im Umland anzubieten. Ziel dabei ist es, zusätzliche Märkte zu erschließen. Schon jetzt trägt die marktorientierte Ausrichtung der SWU-Verwaltung erste Früchte. Denn mit einem Kostenanteil von 0,62 Prozent am Gesamtumsatz belegt das Finanz- und Rechnungswesen der SWU laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Horvath & Partner unter vergleichbaren Verwaltungen bundesweit einen der vordersten Plätze. Durchschnittlich liegt dieser Anteil bei knapp 1 Prozent, besonders teure Verwaltungen verschlingen sogar zwei Prozent des Umsatzes. Ähnlich effizient ausgerichtet wurden in den vergangenen Jahren auch andere Bereiche wie Personal, Abrechnung, Informationstechnologie oder Beschaffung.
SWU baut serviceorientierte Administration auf
Ausgangspunkt für den Aufbau von zentralen Diensten bei der SWU war die Entflechtung des Unternehmens, wie sie nach dem neuen Energiewirtschaftsgesetz nötig wurde. Danach sind deutsche Ener-gieversorger ab einer gewissen Größe verpflichtet, die Unternehmensbereiche, die für den Netzbetrieb oder den Energieverkauf zuständig sind, gesellschaftsrechtlich zu trennen. Der Grund: Alle Energieanbieter sollen auf dem Markt frei konkurrieren können. Deswegen darf die SWU den eigenen Energievertrieb, also die Tochtergesellschaft Energie Plus, nicht bevorzugen, sondern muss ihn gleichberechtigt wie andere "fremde" Anbieter behandeln. Die SWU nutzte diese Chance zum Aufbau einer serviceorientierten Administration. Diese übernimmt zentrale Aufgaben wie die Buchhaltung, die Energieabrechnung oder das Personalwesen für die neuen, eigenständigen Töchter. Aber nicht nur für die "Energie"-Töchter SWU Netze oder Energie Plus, sondern für alle anderen Tochterunternehmen, also auch für die SWU Verkehr oder für die SWU TeleNet. In diesem Zuge konnten auch erste Kunden unter den Beteiligungsgesellschaften gewonnen werden. So ist die SWU beispielsweise für die kaufmännische Betriebsführung der Fernwärme Ulm GmbH (FUG) verantwort-lich, an der die SWU neben der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) zu 50 Prozent beteiligt ist. Hier deckt sie alle Aufgaben ab, von der Buchhaltung über das Personal bis hin zum Vertrieb.
"Shared Services" als SWU-Dienstleistung ist interessant für kommunale Eigenbetriebe
"Mit unserem Dienstleistungsangebot erschließen wir nicht nur ganz neue Geschäftsfelder für die SWU. Wir können unseren Betrieb auch deutlich wirtschaftlicher gestalten. Denn wir lasten auf diese Weise sowohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die vorhandenen technischen Ressourcen, sprich: die Software, optimal aus", beschreibt Eduard Tschauner, verantwortlich für die zentralen Dienste der SWU, die Vorteile. Deswegen möchte die SWU die "Shared Services" künftig weiteren Partnern anbieten. Zielgruppe sind zum einen die SWU-Beteiligungsgesellschaften. Aber auch für kommunale Eigenbetriebe ist das Angebot durchaus interessant. "Da wir unsere Prozesse immer weiter optimieren, können wir im Rahmen der jetzigen Struktur unsere betriebswirtschaftlichen Services ohne großen Zusatzaufwand weiteren Unternehmen anbieten", so Tschauner. "Und das in der Regel deutlich günstiger, als das den Unternehmen mit einer eigenen Administration möglich wäre". Dabei können die Unternehmen das gesamte Spektrum der SWU-Administration nutzen, von einzelnen Angeboten wie der Buchhaltung, der Abrechnung, der Informationstechnologie oder des Personalwesens bis hin zur kompletten Betriebsführung. "Wir sind zuversichtlich, dass wir so in Zukunft nicht nur unsere Wirtschaftlichkeit weiter verbessern, sondern auch unseren Teil zum Unternehmensumsatz beisteuern können", so Eduard Tschauner zu den künftigen Perspektiven.
Autor: Uwe Pagel
Für ausführlichere Informationen zu den "Shared Services" wenden Sie sich bitte an:
Eduard Tschauner
Telefon (07 31) 1 66 - 10 04
eduard.tschauner@swu.de
oder:
Dieter Mühlberger
Telefon (07 31) 1 66 - 26 31
dieter.muehlberger@swu.de
SWU Energie GmbH
Karlstraße 1
89073 Ulm
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Bernd Jünke
Telefon 07 31/1 66-10 90
Telefax 07 31/1 66-14 09
bernd.juenke@swu.de