Von Männerdomänen, Frauenquote und Chancengleichheit
Frauen in Führungspositionen beim Logistikprofi Noerpel
Als die Bundesvereinigung Logistik 2012 eine Befragung zum Thema "Frauen in der Logistik" durchgeführt hat, war das Ergebnis niederschmetternd: Der Anteil der weiblichen Angestellten lag in der Mehrzahl der konsultierten Unternehmen unter 40 Prozent – in Führungspositionen waren es oftmals sogar weniger als zehn Prozent. Für Stefan Noerpel-Schneider, Geschäftsführer der C.E. Noerpel GmbH aus dem süddeutschen Ulm, stellt sich das in seinem Unternehmen anders dar. "Nicht nur in der Administrative, wo traditionell schon immer mehr weibliche Mitarbeiter zu finden waren, haben wir einen hohen Frauenanteil", erklärt Noerpel-Schneider. "Selbst im Lager oder Führerhaus existieren heute keine reinen Männerdomänen mehr." Dieses Bild spiegelt sich bei Noerpel auch in der Führungsetage wider. Vier von 16 leitenden Positionen halten Frauen inne. Dies ergibt eine Quote von 25 Prozent. Die Geschäftsführung hat Interesse daran, gut ausgebildete Mitarbeiterinnen im Unternehmen zu halten – das schließt auch die Familiengründung mit ein. Frauen gestalten Noerpel aktiv mit. Im Rahmen eines Meinungsaustausches ergab sich nun für fünf Frauen aus der Führungsebene – von der Abteilungsleitung bis zur Niederlassungsleitung – die Möglichkeit, sich selbst zu ihren Chancen und Möglichkeiten in der Unternehmensgruppe zu äußern.
In einem Punkt waren sich die interviewten Noerpel-Mitarbeiterinnen einig: Eine Frauenquote macht ihres Erachtens keinen Sinn. Viel mehr sei es von Bedeutung, wie groß das Engagement im Beruf sei, um Führungspositionen zu erreichen. Dass Leistungsbereitschaft belohnt wird, sei schließlich unabhängig von etwaigen Branchen. Zudem sehen sie – insbesondere im Hinblick auf ihren eigenen Arbeitgeber – die Logistik-Branche schon lange nicht mehr als typische Männerdomäne. Hervorgehoben wurden die Chancen, die Frauen in der gesamten Noerpel-Unternehmensgruppe haben. So betonen die Mütter im Gespräch, wie viel Wert das Team der Geschäftsleitung um Stefan Noerpel-Schneider auf Lösungen legt, damit gerade während der Elternzeit der Kontakt nicht abbricht. Von Urlaubsvertretungen über Homeoffice bis hin zu Teilzeit-Lösungen sei alles denkbar, damit der Wiedereinstieg für beide Seiten gelingt. Bei so viel Rückendeckung durch die Unternehmensleitung fühlen sich die Mitarbeiterinnen gut aufgehoben und gestärkt, wenn sie sich doch einmal gegenüber den Männern behaupten müssen. Zwar gäbe es auch bei Noerpel Arbeitsplätze, an denen Frauen aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen nicht eingesetzt werden können, doch insgesamt gäbe es in der Logistik kaum mehr Positionen, die nicht von Frauen eingenommen werden könnten – oder wurden. Einstimmig hob die weibliche Führungsriege die offene Unternehmenskultur hervor, die grundsätzlich ansporne, sich bei Noerpel einzusetzen.
Mehr Männer in Elternzeit Einen großen Stellenwert hat bei Noerpel-Schneider die Chancengleichheit. Darum unterstützt er auch Väter, die bewusst in Elternzeit gehen. "Zwar ist es noch nicht die Regel, aber auch bei uns ist der Trend spürbar und wir stehen dem positiv gegenüber." Immer mehr Männer nehmen mittlerweile die Elternzeit bei Noerpel in Anspruch. Noerpel-Schneider wünscht sich diesbezüglich ein grundsätzliches Umdenken in der Gesellschaft. "Unsere Mitarbeiterinnen steigen wieder früher in den Job ein, ihre männlichen Kollegen nehmen sich mehr Zeit für die Familie. Nur wer hier mit seinen Angestellten im Gespräch bleibt und gemeinsam Lösungen erarbeitet, bleibt als Arbeitgeber attraktiv", macht Noerpel-Schneider deutlich. "Denn von einem guten Betriebsklima profitieren schließlich beide Seiten."
Weitere Informationen C. E. Noerpel GmbH Frank Rudat Geschäftsführer Ernst-Abbe-Str. 22, D-89079 Ulm Tel.: +49 731-4005-0 Frank.rudat@noerpel.de www.noerpel.de
Über die Noerpel-Gruppe Im Jahr 1881 gegründet, ist Noerpel heute einer der führenden Logistikdienstleister in Süddeutschland sowie regionaler Spitzenreiter für Export in Europa. So bietet die Unternehmensgruppe durch die Verknüpfung der Bereiche Spedition, Logistik, Co-Packing und Arbeitnehmerüberlassung sowie enger Netzwerkanbindung umfassende Services aus einer Hand an. Sie zeichnet sich besonders durch hohes fachliches Know-how in der Industrielogistik aus, die auf industrieerfahrene Manager und Mitarbeiter mit Prozessmanagement-, IT-, und Produktionskompetenz zurückzuführen ist. Noerpel hebt sich mit den Geschäftsbereichen Kontraktlogistik und Packaging Solutions qualitativ und strukturell vom Marktumfeld ab. Das in der fünften Generation geführte Familienunternehmen hat seinen Hauptsitz in Ulm und ist neben Süddeutschland vor allem in Vorarlberg und im gesamten Norden der Schweiz führend. Zu den Kunden zählen viele Marktführer – überwiegend Firmen aus der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie sowie Zulieferbetriebe. Mit knapp 1.300 Mitarbeitern an zehn Standorten hat Noerpel im Jahr 2013 einen Umsatz von über 220 Millionen Euro erwirtschaftet. Unter dem Firmendach der C.E. Noerpel GmbH ist seit Juni 2012 auch die Heidenheimer Kentner Kraftwagen-Spedition GmbH & Co. KG eingegliedert.