Vor genau einem Jahrhundert fing alles an, als Georg Bauder anno 1908 in Heidenheim eine Bau- und Kunstschlosserei gründete. Der Kunsthandwerker legte damit den Grundstein für den Traditionsbetrieb Lohse, der im September sein 100-jähriges Bestehen feiert – eine industrielle Erfolgsgeschichte. Aus der Heidenheimer Manufaktur haben sich im Laufe der Jahrzehnte zwei moderne und hoch spezialisierte Industrieunternehmen entwickelt, die im Maschinenbau und in der Herstellung von Armaturen weltweit erfolgreich sind. Die beiden Lohse-Gesellschaften, die Maschinenbau Lohse GmbH und die Martin Lohse GmbH, adressieren mit insgesamt 164 Mitarbeitern und High Tech-Fabrikaten vor allem Papierhersteller, Abfalltechnologie-Unternehmen und Lufttechnikspezialisten. "Das Know-how um die Metallverarbeitung ist die Basis unseres Erfolges", betont Martin Lohse, Geschäftsführer und Sohn des Firmen-Namensgebers Martin Lohse senior. "Diese Wissensgrundlage wurde von Beginn an kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem Know-how-Transfer auf diverse neue Einsatzbereiche konnte sich unser Traditionsbetrieb im Laufe der Zeit mehr und mehr Geschäftsfelder erschließen."
Den Ausgangspunkt der 100-jährigen Firmengeschichte bildet das Kunstschmiede-Handwerk von Georg Bauder in Heidenheim, der sich unter anderem der Herstellung von schmiedeeisernen Fenstern, Toren, Scherengittern und Behältern widmet – vor allem jedoch dem Bau von Wendeltreppen. Mit dem Treppenbau besetzt Bauder mit seiner Kunstschlosserei "Georg Bauder" eine Marktlücke und kann seine Geschäftstätigkeit zügig ausweiten, so dass der Betrieb 1912 bereits 60 Beschäftigte hat. Neben der Wendeltreppen-Serienproduktion fertigt das Unternehmen Bauteile für bedeutende Bauwerke, so zum Beispiel eiserne Tore und Abschlussgitter für die Hochbrücke bei Rendsburg, die den Kaiser-Wilhelm-Kanal überspannt.
Im Jahr 1927 tritt Martin Lohse senior in den Betrieb ein. Nach dem Tod des Unternehmensgründers Georg Bauder im Jahr 1928 wird Martin Lohse senior Geschäftsführer. Mit der Heirat von Ella Bauder, der Tochter des Gründers, übernimmt Lohse 1932 schließlich auch den Betrieb, der bis 1955 unter dem Namen "Georg Bauder, Inh. Martin Lohse" firmiert. Nach einigen schwierigen Jahren während der Weltwirtschaftskrise baut Martin Lohse das Geschäft weiter aus, wobei das Unternehmen in den Kriegsjahren 1940 bis 1945 eine Reihe von Aufträgen für den Zivilschutz abwickelt. So stellt der Betrieb zum Beispiel Luftschutztüren her, die heute noch in vielen Häusern in Heidenheim und Umgebung zu finden sind.
Der Stofflöser bringt den Durchbruch in der Papiertechnologie
Das Werkstoff-Know-how und die große Kompetenz des Unternehmens in der Metallverarbeitung führt im Jahr 1949 zu einem Auftrag, der einen wichtigen Meilenstein markiert: Die Fertigung des ersten Stofflösers für die Heidenheimer Firma Voith. "Die Herstellung dieses Bauteils, das eine zentrale Rolle in der Papierherstellung einnimmt, verschaffte unserem Unternehmen den Zugang zum wachsenden Markt für Papiertechnologie", erklärt Geschäftsführer Martin Lohse. Gleichzeitig bildet die Herstellung des Stofflösers die Wissens-Basis für den Einstieg in die Abfalltechnologie, der Mitte der 80er Jahre erfolgt. In den 50-er und 60-er Jahren baut das Unternehmen seine Produktpalette kontinuierlich aus, und liefert namhaften Papier- und Papiermaschinenherstellern zentrale Bestandteile für die Stoffaufbereitung, der Vorstufe zur Papierherstellung – unter anderem Bütten, Behälter, Vibrationssortierer, Flotations-Maschinen und Stoffschieber.
Armaturenbau und Eröffnung des Standortes Oggenhausen
Die Herstellung des ersten Plattenschiebers für die Papierindustrie im Jahr 1959 ist schließlich der Grundstein für den Bau von Armaturen. Während die Konstruktion von Maschinen und Anlagen in der Regel in Einzelfertigung realisiert wird, erfolgt die Produktion von Armaturen in Serienfertigung, die 1961 zu einer ersten Trennung in die Fertigungsbereiche Armaturen- und Behälterbau führt. Im Jahr 1963 wird die Behälter- Herstellung im neu errichteten Zweigwerk in Heidenheim-Oggenhausen aufgenommen.
Diversifikation: Kraftwerks-Technologie, Ventilatoren, Windkanäle
Nach dem Tod von Martin Lohse senior wird das Unternehmen 1972 in "Martin Lohse GmbH & Co. KG Maschinen- und Apparatebau" umfirmiert. Die Geschäftsführung übernehmen nun zwei langjährige Mitarbeiter, der Schwiegersohn Klaus Warnke, zuständig für Fertigung und Einkauf, und Dietrich Gräßer, zuständig für den Vertrieb. Neben der kontinuierlichen und erfolgreichen Ausweitung des Maschinen- und Armaturenbaus kommen in den 70-er Jahren neue Geschäftsfelder hinzu, die sich auf Basis der fundierten Werkstoffkenntnisse entwickeln. Mit mittlerweile gut 120 Mitarbeitern steigt das Unternehmen ab 1973 in die Kernkraftwerks-Technologie ein und entwickelt unter anderem Wärmetauscher, Probenahme- und Dekontaminierungsanlagen. "Vom Know-how, das unsere Mitarbeiter in diesem Bereich erworben haben, profitiert das Unternehmen bis heute. Es befähigt uns, auch technisch sehr komplexe Lösungen zu entwickeln", erläutert Geschäftsführer Dietmar Warnke, Sohn von Klaus Warnke und Urenkel des Firmengründers, somit 4. Generation im Familienbetrieb. Parallel zum Einstieg in die Kraftwerkstechnologie trägt Lohse der bereits über viele Jahre laufenden Fertigung von Kühlergehäusen und Ventilatoren Rechnung – mit dem Abschluss eines Lizenzvertrages mit der Fa. Voith Getriebe KG. Das Unternehmen ist damit in der Lage, einen eigenen Vertrieb von Ventilatoren für Industrieanwendungen aufzubauen. Aus diesem Geschäftsfeld geht der Bau von großen Axialgebläsen für Tunnels, Grubenabsaugungen sowie Windkanälen in enger Zusammenarbeit mit der Firma Howden hervor. Diese Windkanäle werden unter anderem zur Optimierung der Aerodynamik und Akustik von Autos und Schnellzügen aber auch von Rennwagen eingesetzt. Endkunden sind berühmte Namen wie Daimler, BMW und Renault – sowie McLaren-Mercedes, Williams und andere prominente Rennställe im Bereich der Hochgeschwindigkeitskanäle.
Abfalltechnologie als neues Geschäftsfeld
Mit dem umfangreichen Know-how aus der Papierindustrie erschließt sich Lohse ab 1985 ein weiteres lukratives Geschäftsfeld: die Abfall-Technologie. Die Prozesse in diesem Bereich basieren auf ähnlichen Prinzipien, so dass Lohse sich durch diese Entwicklungstätigkeit für die Behandlung und Verwertung von biologischen Abfällen zu einem der Technologieführer auf dem Markt entwickelt hat – deutschland- und weltweit. Im Jahr 2000 setzt Lohse den bisher letzten bedeutenden Meilenstein in der Unternehmensentwicklung: Mit der Trennung der Bereiche Armaturen und Maschinenbau vollzieht der Hersteller eine wichtige Neuordnung der internen Prozesse. Es entstehen die Martin Lohse GmbH, die für die Herstellung von Armaturen zuständig ist, sowie die Maschinenbau Lohse GmbH für die Herstellung von Maschinen, Anlagen und Apparaten.
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