Weinbergmauern – gefährdete Kultur- und Naturdenkmäler
Mauerstein SANTURO von braun als Alternative zu Natursteinen
Über Jahrhunderte hinweg haben Winzer mit hoher Handwerkskunst und in mühevoller Handarbeit steile Hänge mit Trockenmauern aus Natursteinen terrassiert. Gerade in Steillagen wurden die Weinberge dadurch besser begehbar, die Arbeit am Rebstock erleichtert und zudem die Erosion vermindert. Diese Mauern sind bedeutsame historische Elemente unserer Kulturlandschaft und zugleich geschützte Biotope nach § 24a des Naturschutzgesetzes. Die Zeit, Umwelteinflüsse oder mangelnde Pflege haben jedoch dazu geführt, dass viele in einem schlechten Zustand und sogar auch teilweise eingestürzt sind. Um diese wertvollen Biotope zu schützen und zu erhalten, sind Zuschüsse zu deren Sanierung möglich. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Mauern wieder aus Natursteinen aufgebaut werden. Diese Steine sind jedoch sehr rar und deshalb oft nicht mehr in ausreichendem Maße verfügbar. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Rottenburg sowie dem zuständigen Naturschutz- und Planungsamt suchte deshalb das Unternehmen braun – Ideen aus Stein Amstetten/Tübingen nach einer Alternative. Dabei wurde der Mauerstein SANTURO, ein Stein aus Sandsteinbeton, so weiterentwickelt, dass er in Oberflächenstruktur und Farbe den Natursteinen entspricht. Die Kanten wurden so bearbeitet, dass sich die neue Trockenmauer in die unregelmäßige Topographie einfügt und Tieren und Pflanzen die nötigen Öffnungen und Schlupfwinkel bietet. In einer Testsanierung wurde dieser neue Stein für ökologische Weinbergmauern jetzt erstmals in einem Weinberg der Gemeinde Wendelsheim eingesetzt. Wie sich zeigt, harmoniert er in Form und Farbe mit den benachbarten Weinbergmauern und passt sich so optisch in die Landschaft ein. "Im Weinberg hat Naturstein nach wie vor absolute Priorität. Wo jedoch nicht ausreichend Natursteine verfügbar sind, stellt dieser Stein als Ergänzung eine gute Alternative dar," so die Meinung der Fachleute vor Ort.
Wendelsheim - Ein Ort mit langer Weintradition Der Wein hat in dem 1.620 Einwohner zählenden Wendelsheim, einem Stadtteil von Rottenburg, eine lange Tradition. So brachten die Mönche des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Bebenhausen bereits im 13. Jahrhundert Reben nach Wendelsheim, verbunden mit der Aufforderung, ihnen jährlich den Weinzehnt abzutreten. Das Jahr 1425 muss ein gutes Weinjahr gewesen sein, denn damals waren 13.200 Liter abzuliefern. Heute gibt es in Wendelsheim nur noch einen hauptberuflichen Winzer, rund 30 Winzer produzieren im Nebenerwerb für den Eigenbedarf. Der Südhang in Wendelsheim, klimatisch eher eine Randlage, ist in mehrere kleine Parzellen eingeteilt. Hier findet man neben zahlreichen alten Weinbergmauern auch Mauern, die vor kurzem mit alten Steinen wieder aufgebaut wurde. Die Steine wurden hierfür zum Teil behauen und in Form gebracht, damit sie sich gut in die Mauer einfügen. Die verwendeten Schilfsandsteine stammen ursprünglich aus einem 5 1/2 Hektar großen Steinbruch, der sich im Wald hinter dem Hang befindet, und der von 1826 bis 1960 abgebaut wurde. Seit April diesen Jahres befinden sich auf dem Weinberg von Theresia Stopper auch Mauern, deren Steine aus einem für diesen Zweck bislang eher ungewöhnlichen Material bestehen: Aus Sandsteinbeton. Um ihren geerbten, seit Jahren nicht mehr bewirtschafteten Weinberg wiederherzustellen, sollten auch die Mauern wieder aufgebaut werden. Allerdings standen hierfür aus den Resten der sechs ehemaligen Mauern nicht ausreichend Natursteine zur Verfügung. Der Hangabschnitt von Theresia Stopper diente deshalb als "Versuchsgelände", auf dem getestet wurde, ob sich Weinbergmauern aus SANTURO problemlos in die Natur einfügen und somit eine echte Alternative zu Natursteinen darstellen.
Natursteine – ein knapper und zudem teurer Baustoff "Weinbergmauern sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Landschaft und machen sie einfach lebendiger," davon ist Heinrich Höschle, engagierter Ortsvorsteher von Wendelsheim und selbst Besitzer eines Weinbergs, überzeugt. "Allerdings sind viele Mauern inzwischen einsturzgefährdet, und das vorhandene Material reicht nicht aus, um alle Mauern wieder mit Natursteinen aufzubauen." Außerdem ist es nicht ganz einfach, alte oder auch neue Natursteine nachzukaufen. Darüber hinaus sind diese dann sehr teuer, da sie aufgrund ihrer ansprechenden Optik auch sehr begehrt sind. Mit dieser Problematik ist Peter Aicheler, Geschäftsführer von Aicheler & Braun seit Jahren gut vertraut, denn auch in Tübingen-Hirschau ist man rundum von Weinbergen umgeben. Bereits vor zwei Jahren knüpfte er deshalb Kontakte zum Landwirtschaftsamt Rottenburg und konnte dort den SANTURO Mauerstein aus sandsteinähnlichem Beton vorstellen. In engem Kontakt mit Horst Heyd, Oberkonservator beim Naturschutz- und Planungsamt Tübingen sowie dem Naturschutzbeauftragten Alexander Köberle wurde diskutiert, welche Eigenschaften ein Stein haben muss, um eine gute Alternative zum Naturstein zu bieten.
Eine mögliche Alternative Als Folge aus diesen Gesprächen wurde der SANTURO Mauerstein von Peter Aicheler so weiterentwickelt, dass seine Form noch besser an die der Natursteine angepasst ist. So sind die Steine jetzt in Form und Oberfläche ungleichmäßiger, durch eine manuelle Nachbearbeitung an den Ecken bietet er ausreichend große Öffnungen und Nischen für Fauna und Flora. Durch den speziell für SANTURO entwickelten Beton lässt sich der Stein so einfach bearbeiten wie natürlicher Sandstein. Eine entsprechende Zugabe von Pigmenten macht es möglich, die Optik der Steine individuell an das jeweilige Objekt anzupassen. Auch aus wirtschaftlicher Sicht stellt dieser Stein eine Alternative dar, denn die Kosten lassen sich im Vergleich zur Beschaffung alter Natursteine um bis zur Hälfte reduzieren. Durch die Maßgenauigkeit der Steine kann man darüber hinaus auch den Aufbau einer Mauer wesentlich schneller bewältigen. Um Kosten zu sparen, ist natürlich auch eine Kombination aus SANTURO Stein und Naturstein möglich.
Der Weinberg in Wendelsheim Für die Testsanierung in Wendelsheim wurde der circa 8 Meter breite Weinberg von Theresia Stopper ausgewählt, der nach langen Jahren wieder bewirtschaftet werden sollte. Mit Norbert Baur übernahm der Bruder, Inhaber eines Bauunternehmens im Ort, die Aufgabe des Maueraufbaus zur Terrassierung. Nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Mauern war noch – teilweise beschädigt – vorhanden. Die vorhandenen Steine aus sechs Mauern reichten gerade für die unterste Mauer aus, die sich direkt an einem Weg befindet. Die zweite und dritte Mauer wurde jeweils aus SANTURO gebaut. Bei der vierten wurden Natursteine und SANTURO kombiniert. Die fünfte besteht wieder nur aus SANTURO, eine sechste soll demnächst aus Naturstein gebaut werden. Für die Weinbergtreppe wurden SANTURO Weinbergstufen verwendet (Breite 42,5 cm, Tiefe 30 cm, Auftritt 27 cm, Steigung 16-17 cm), als Seitenwange eine SANTURO Abdeckplatte. "Herkömmliche Steine aus Beton haben keine Fugen und sind farblich zu eintönig," so Alexander Köberle. "Aus der Entfernung sollten keine farblichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Mauern sichtbar sein, das ist hier gelungen. Da wir in Zukunft nicht ausschließlich auf Natursteine zugreifen können, stellt dieser Stein durchaus eine mögliche Ergänzung dar." Allerdings wird erst die nähere Zukunft endgültig aufzeigen, in wie weit die SANTURO Weinbergmauer von Flora und Fauna besiedelt wird.
Der Maueraufbau Zunächst wurde das Fundament 60-80 cm tief ausgegraben, gereinigt, eine Neigungsschablone erstellt und anschließend ein Drainageschlauch zur Entwässerung eingelegt. Dieser leitet das Oberflächenwasser seitlich auf die Weinbergtreppe aus. Auf das Einbringen und Verdichten des Fundamentschotters folgten der Aufbau und die Anpassung der SANTURO Steine. Als Drainage wurde die Mauer dabei mit Steinabfällen hinterfüllt. In verschiedenen Lagenschichten kamen Steine mit 7 beziehungsweise 15 cm Höhe, 25 cm Tiefe und zwischen 25 und 60 cm Breite als Wechselmauerwerk bis zu einer Höhe von 1.20 Metern zum Einsatz. Die Ecksteine wurden an der Vorderseite schräg angearbeitet und eben gerade eingesetzt.
SANTURO Ökologische Weinbergmauer SANTURO Steine lassen sich problemlos wie ein natürlicher Sandstein bearbeiten, einpassen oder ablängen. Mit sieben unterschiedlichen Längen und untereinander kombinierbaren Höhen bieten sie alle Möglichkeiten des Mauerbaus. Dieses System kann mit einheitlichen oder wechselnden Schichtstärken aufgebaut werden, bei 25 cm Steintiefe auch als Trockenmauer.
Die SANTURO Ökologische Weinbergmauer ist in den Lagenhöhen 75 m (Steinlängen 300 oder 400 mm) und 150 mm (Steinlängen 250 bis 600 mm) in der Farbe Schilfsand erhältlich. Individuelle Farbanpassungen können je nach regionalen Gegebenheiten vorgenommen werden.
Autor:
Brigitte Zingler - Press’n’Relations GmbH
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braun - Ideen aus Stein Das Unternehmen wurde 1875 von Martin Braun im schwäbischen Lonsee als Baugeschäft gegründet, 1914 folgte die Ernennung zum Hoflieferanten des Württembergischen Königs Wilhelm II. Der Produktionsbetrieb von Mauersteinen und Fertigteiledecken siedelte 1950 ins benachbarte Amstetten um. 1960 begannen Produktion und Vertrieb des patentierten SF-Verbund-Pflastersystems für den Tief- und Straßenbau. Mit dem Betonwerksteinbetrieb Christian Aicheler in Tübingen wurde 1970 das gemeinsame Unternehmen Aicheler & Braun GmbH gegründet. Heute bietet braun - Ideen aus Stein ein klares und eigenständiges Produktprogramm für den Garten- und Landschaftsbau und ist mit vielfältigen Lizenzverträgen in Europa vertreten. In den beiden Werken Amstetten und Tübingen sind circa 80 Mitarbeiter tätig.