25 Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind bereit, Patienten, die an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des Blutes leiden, mit einer Blutstammzellspende zu helfen. Dies gaben "Bone Marrow Donor Worldwide (BMDW)" sowie die "World Marrow Donor Association (WMDA)" bekannt. Michael Boo, Präsident der WMDA dazu: "Wir sind diesen Millionen von Menschen rund um den Globus sehr dankbar. Denn jeder Einzelne, der sich registrieren lässt, erhöht die Chance für einen Patienten, den passenden Spender zu finden." Darüber hinaus erklärte er das Ziel für die Zukunft: "Als globale Organisation möchten wir jedes Jahr eine Million neuer Registrierungen weltweit erreichen und die Zahl der Länder, die uns angeschlossen sind, weiter ausbauen", so Boo.
Zur Gründung von BMDW trugen 1989 Register aus insgesamt acht Ländern bei. Inzwischen arbeiten schon 53 Länderregister zusammen und stellen die Daten ihrer Spender in dieser zentralen Datenbank für einen ersten Überblick zur Verfügung. Ärzte können somit feststellen, in welchem Land es möglicherweise passende Spender für ihre Patienten gibt, und entsprechend gezielt nachfragen. Welche Rolle die internationale Vernetzung in diesem Zusammenhang spielt, wird anhand aktueller Zahlen mehr als deutlich: Bei nahezu 50 Prozent der Blutstammzellspenden von nicht verwandten Spendern kommen Patient und Spender aus verschiedenen Ländern. Die Aufgabe der WMDA ist es dabei, den grenzüberschreitenden Austausch von Blutstammzellpräparaten zu erleichtern. Es gilt, hohe Qualitätsstandards zu wahren – für mehr Transplantationssicherheit sowohl auf Seiten der Spender als auch Patienten. Für die Suche nach einem geeigneten nicht-verwandten Spender für die Patienten ist in Deutschland das Zentrale Knochenmarkspender-Register (ZKRD) zuständig. Es nimmt als Partner in der weltweiten Zusammenarbeit eine starke Rolle ein: Jährlich bearbeitet es rund 25.000 Anfragen für Patienten aus dem Ausland und über 3.000 Suchen für deutsche Patienten. Dabei fungiert das ZKRD als eine Art "Drehscheibe" auf dem Weg von der ersten Anfrage über die eigentliche Suche bis hin zum Transport der Blutstammzellen in die Klink des Patienten.
Je enger die Zusammenarbeit, desto größer die Erfolge
Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD und designierter Präsident der WMDA erklärt, warum der weitere Ausbau der Datenbanken so wichtig ist: "Zwar haben dank der 25 Millionen Spender schon über 250.000 Patienten ihren Lebensretter gefunden, dennoch gibt es immer noch viele Patienten, für die kein geeigneter Spender zur Verfügung steht. Daher muss die weltweite Datenbank weiter wachsen, um möglichst vielen Patienten auf der Welt eine zweite Chance auf Leben zu geben", so Müller. In Deutschland ist dies die Aufgabe der 27 Spenderdateien, die jedes Jahr großes Engagement beweißen und allein im Jahr 2014 mehr als 690.000 neue Spender geworben haben. Die Daten dieser Freiwilligen werden in anonymisierter Form an das ZKRD übermittelt und stehen so für Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung. Jedes Jahr erhalten Tausende Patienten auf der ganzen Welt die Diagnose Blutkrebs. Die Transplantation von Blutstammzellen stellt jedoch nicht nur in diesem Fall eine potenziell lebensrettende Therapie dar: Mehr als 70 Krankheiten – zu denen Leukämien, Lymphome, Anämien oder metabolische Erkrankungen zählen – werden mittlerweile auf diese Weise behandelt. Seit der ersten erfolgreichen Blutstammzelltransplantation eines nicht-verwandten Spenders im Jahr 1973 nehmen diese rasant zu – dank der weltweiten Zusammenarbeit und den kontinuierlich verbesserten Behandlungsmethoden.
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf fast sechs Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen aktuell 25 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.
Über BMDW
In der globalen Datenbank sind alle registrierten Spender verzeichnet. Die Datenbank ist für Ärzte auf der ganzen Welt einfach und schnell verfügbar, so dass innerhalb von wenigen Minuten potenzielle Treffer angezeigt werden können. www.bmdw.org
Über die WMDA
Weltweit suchen mehr als 50.000 Patienten pro Jahr nach einem geeigneten Spender außerhalb ihrer Familie. Für fast 50 Prozent der Patienten wird der Spender zudem in einem anderen Land gefunden. Die WMDA hat es sich zur Aufgabe gemacht, globale Standardisierungen zu erarbeiten, nach dem Register akkreditiert werden. Dieses Akkreditierungsprogramm stellt sicher, dass Arbeitsabläufe sowie die Qualität der Transplantate immer gleichbleibend sind. www.wmda.info