Wer offensiv wächst, muss die Risiken im Griff behalten
BGL Logistics Group setzt beim Risikomanagement auf R2C von Schleupen
Auch in einem schwierigen Markt offensiv wachsen, das ist eins der zentralen Ziele der Bremer BLG Logistics Group. Und sie setzt dieses Ziel erfolgreich um: egal ob in der Kontraktlogistik, mit Europas größtem Autoterminal oder mit dem weltweit drittgrößten reedereiunabhängigen Container-Terminalnetzwerk. Unter ihrem Dach hat die BLG Logistics Group so im Laufe der Zeit ein breites Spektrum an ganz unterschiedlichen Aktivitäten und Unternehmen aus dem Logistik-Umfeld angesiedelt. Ein Spektrum, das weiter ausgebaut werden soll. Offensives Wachstum ist aber immer auch mit Risiken verbunden. Um diese Risiken im Griff zu behalten, hat die BLG deswegen schon frühzeitig ein umfangreiches Risikomanagement aufgebaut. Doch es wurde schnell klar, dass ein effizientes Risikomanagement nicht ohne geeignete Softwarewerkzeuge umzusetzen ist. Mit der RMS-Lösung R2C_risk to chance von Schleupen hat die BLG hier jetzt für Abhilfe gesorgt.
Risikobewusstes Handeln war für uns schon immer oberstes Gebot. Zum Aufbau eines effizienten Risikomanagements reicht das jedoch nicht aus. Dazu bedarf es sowohl einer entsprechende Risikokultur, als auch eines Werkzeug, mit dem Sie die Prozesse dokumentieren und steuern können, so Wolfgang Patzelt, Leiter Finanzen bei der BLG Logistics Group. Denn es gilt vor allem, die wirklich relevanten Risiken im Blick zu behalten. Das ist in einem weitverzweigten Konzern wie der BLG jedoch nicht ganz einfach. Über acht Tochterunternehmen und zwei Beteiligungen deckt die BLG eine Vielzahl von unterschiedlichen Aktivitäten ab. Die Töchter agieren dabei wiederum über eigene Tochterunternehmen. So betreibt die BLG beispielsweise als Kontraktlogistiker für Tschibo Europas größtes Hochregallager und ist verantwortlich dafür, dass die Filialen wöchentlich und pünktlich mit dem jeweils neuesten Tchibo-Sortiment beliefert werden. Ein ganz anderes Beispiel ist die Tochter Harms, die unter anderem dafür sorgt, dass PKW aus Fernost für die europäischen Käufer entsprechend individuell ausgestattet ausgeliefert werden, gewissermaßen der verlängerte Arm des Automobilumschlags, den eine weitere BLG Tochter nicht nur in Bremerhaven betreibt, sondern auch in Süditalien und in Brasilien. Andere BLG-Töchter bieten Beratungsdienstleistungen für den Logistikbereich oder seit jüngstem auch spezielle IT-Lösungen für diese Branche.
Um diese Vielfalt in den Griff zu bekommen, hatte man bei der BLG Logistics Group schon früh begonnen, den Prozess des Risikomanagements in allen Unternehmen der Gruppe einheitlich zu organisieren. Nicht nur aufgrund der Anforderungen von KonTraG. Da die Stadt Bremen zu den Gesellschaftern der BLG gehört, war man auch durch das Haushaltsgrundsätzegesetz in Bremen zu einem solchen Risikomanagement aufgefordert. Der Aufbau des Risikomanagements begann ganz klassisch mit der so genannten Risikoinventur, also der Erfassung der Risiken, der anschließenden Bewertung und der Definition möglicher Maßnahmen und Strategien, diese Risiken zu vermeiden oder gar zu verhindern. Wir haben diesen Prozess zunächst auch mit ganz klassischen Werkzeugen begonnen, mit Formularen, mit Word und mit Excel. Das hatte sicher den Vorteil, dass sich die Verantwortlichen zunächst eher ´verbal´ und damit sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt haben und ein entsprechendes Risikobewusstsein aufgebaut haben, so Wolfgang Patzelt. Es war ihm jedoch schnell klar, dass er diesen Prozess nur mit einer entsprechenden Softwarelösung auf Dauer effizient gestalten konnte. Denn über verbale Einschätzungen können Risiken nur schwer transparent gemacht werden. Auch Excel bietet hier viel zu wenig Möglichkeiten, vor allem auch in Hinblick auf eine aussagekräftige Dokumentation. Deswegen machte er sich zunächst im Kollegenkreis auf die Suche, doch es stellte sich schnell heraus, dass auch andere Unternehmen in der Logistikbranche hier noch nicht wesentlich weiter waren. Auf einer Fachkonferenz stieß er dann auf R2C von Schleupen. Es war ein Praxisbericht der Swisscom, die mich auf Schleupen brachte. Das ist zwar eine völlig andere Branche, aber die Organisation und Abbildung des Risikomanagement-Prozesses war genau so, wie ich mir das auch für uns vorgestellt hatte, so Patzelt. Was für ihn dabei im Vordergrund stand, war die transparente Darstellung und Übersicht, mit der man sämtliche Konzernrisiken und ihre Entwicklung ständig im Blick behalten kann.
Übersicht und Transparenz sind Voraussetzung für Risikomanagement
Im Zentrum des Risikomanagementsystems R2C steht der so genannte Risikoatlas. In ihm ist die gesamte Risikostruktur der BLG hinterlegt. Diese kann dabei sowohl auf Konzernebene als auf Basis der Einzelgesellschaften betrachtet werden. Hier findet man das gesamte Spektrum von internen oder externen Risiken, wie etwa Finanzrisiken oder die Risiken von Tarifauseinandersetzungen. Aber auch die ganz spezifischen Risiken der BLG.
Ein Beispiel dafür ist das Risiko der Nordschleuse in Bremerhaven. Im dortigen Autoterminal schlägt die BLG als Marktführer in Europa derzeit jährlich 1,4 Millionen PKW um. Deutsche Marken wie DaimlerChrysler oder BMW werden hier auf die Reise nach Übersee verschickt, und umgekehrt landen in diesem Terminal die Produkte der japanischen oder koreanischen Autobauer in Deutschland. Drei bis vier Dickschiffe mit einem Fassungsvermögen von 6.000 Fahrzeugen sind es täglich, die Bremerhaven anfahren und einen Teil ihrer Ladung entladen sowie gleichzeitig neue Fahrzeuge mit an Bord nehmen, im Schnitt jeweils 1.500 bis 2.000 PKW pro Schiff. Es lässt sich nun leicht ausrechnen, was passiert, wenn das Schleusentor plötzlich blockiert ist. Sei es, weil es von einem Schiff gerammt wird, sei es, weil irgend ein Teil aus Alterschwäche den Geist aufgibt. Solch ein Risiko können Sie mit Hilfe der Risk-Map von R2C auf einen Blick einordnen. Sie sehen sofort, welchen Umfang der potenzielle Schaden hat, aber auch wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist, so Wolfgang Patzelt. Sie können damit aber auch sehr transparent erkennen, wie sich Risiken entwickeln. In diesem Beispiel wäre eine mögliche Maßnahme, diese in die Jahre gekommene Schleuse zu modernisieren. Damit sänke die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos und es ist auch sehr schnell transparent, wie sich diese Senkung eines Risikos in Euro und Cent darstellen würde.
Risikomanagement ist ohne Softwareunterstützung nicht möglich
Für mich ist das der Kern eines effizienten Risikomanagements: man muss schnell und sicher erkennen, wie sich die Risiken darstellen und entwickeln, ohne dass man langwierige Detailuntersuchungen anstellen muss. Und das ist für mich auch einer der ganz wesentlichen Vorteile für R2C, zeigt sich Wolfgang Patzelt zufrieden mit seiner Lösung. Damit sind wir in der Lage die Entwicklung vor allem der bestandsgefährdenden Risiken rasch zu erkennen. Und das sind die Risiken, die für ihn absolut im Vordergrund stehen. Die Definition ist einfach: normale Geschäftsrisiken bewegen sich bis zu einem Umfang von 10 Prozent des Jahresergebnisses vor Steuern. Alles was darüber hinausgeht, muss zunächst als bestandsgefährdend eingestuft werden. Das gilt sowohl auf der Ebene der Einzelgesellschaften, als auch für die gesamte Gruppe. Monatlich werden so jetzt die Risk-Maps und die weiteren Auswertungen aus dem Risikomanagement für die jeweiligen Geschäftsführungen bzw. zuständigen Führungskräfte in den einzelnen Gesellschaften, aber vierteljährlich auch für die Konzernspitze zusammengestellt. Die Informationen fließen auf diese Weise ohne Umwege in die Unternehmens- und Konzernführung ein und können bei Entscheidungen direkt berücksichtigt werden. Den Input liefern die einzelnen Gesellschaften dabei zunächst noch auf herkömmlichem Wege an das zentrale Risikomanagement und werden dort in R2C übernommen. Der Einsatz von R2C soll jedoch schrittweise ausgebaut werden. Für uns ist es wichtig, diesen zentralen Prozess absolut im Griff zu behalten. Deswegen optimieren wir das Verfahren zunächst auf Konzernebene und beziehen erst dann weitere Ebenen mit ein, so Wolfgang Patzelt zur weiteren Einführungsstrategie von R2C. Auf diese Weise stellt er sicher, dass auch in einem weitverzweigten Konzern wie der BLG Logistics Group der Risikomanagement-Prozess absolut einheitlich abgebildet wird, und damit stets die Übersicht über die tatsächliche Risikolage gegeben ist. Ohne Softwareunterstützung wäre das, so seine feste Überzeugung, nicht möglich.
Autor: Uwe Pagel
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