Ein altes Schloss zu sanieren und energietechnisch auf den neuesten Stand zu bringen, ist eine große Leistung für Planer und Bauunternehmen. Das ca. im Jahr 1190 erbaute Schloss Wächtersbach, zwischen Vogelsberg und Spessart gelegen, stellt Architekten, Planer und die ausführenden Betriebe allerdings vor eine besondere Herausforderung. Denn es wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut, ist in den Kriegsjahren zum Teil abgebrannt, wurde wieder aufgebaut und stand seit Ende der 1970-er Jahre leer. Die Stadt Wächtersbach lässt das Gebäude derzeit umfassend sanieren und wird es zum Jahresende als Rathaus und Verwaltungszentrale nutzen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Bauwerk zum Teil vom Schwamm befallen war und das Mauerwerk trockengelegt werden muss. Ein Team aus spezialisierten Architekten, TGA-Planern und bauausführenden Betrieben hat sich der Herausforderung angenommen und arbeitet mit Hochdruck an der Sanierung des viergeschossigen Bauwerks mit Innenhof. Die Wieland Group liefert mit der cuprotherm-Flächentemperierung im Erdgeschoss ein Herzstück der modernen Gebäudetechnik. Die Fußbodenheizung mit 5.700 Rohrmetern und die Freiflächenheizung für den Innenhof sorgen für die energieeffiziente Temperierung sowie bisher ungewohnten Wärmekomfort in den alten Gemäuern. Eine zusätzliche, spezielle Sockeltemperierung wird das Mauerwerk trockenlegen und langfristig trocken halten.
In der wechselvollen Geschichte des fast 800 Jahre alten Bauwerks hält die moderne Gebäudetechnik erst mit der aktuellen Sanierung Einzug. Der letzte traditionelle Schlossherr war Fürst von Ysenburg, der das Gebäude bis zu einem verheerenden Dachbrand im Jahr 1939 bewohnte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude nur mit einfachen Mitteln saniert und vom deutschen Entwicklungsdienst bis 1977 als Wohnheim und Fortbildungsstätte genutzt. Seither steht das Bauwerk leer, erst 2012 gab es erste Überlegungen für ein Sanierungs-Konzept. Auf der Suche nach einem neuen Verwaltungssitz erwarb die Stadt Wächtersbach die Immobilie und schrieb ein Bauvorhaben zur Sanierung aus. Die ARGE Soden Architektur und Architekturbüro Pankratz + Partner sind für die Planung und Bauleitung zuständig. TGA-Fachplaner ist Herr Hans-Joachim Eckert von der Eckert Planungs GmbH. Ausführendes Unternehmen ist die Rasch GmbH, die neben der Heizung auch die Sanitär- und Lüftungs-/Klimatechnik installiert.
Hoher Wärmekomfort für das neue Bürgerzentrum
Das neue Rathaus im Schloss Wächtersbach wird neben den Büros den Bürgerservice beherbergen, sowie einen Gastrobereich im EG und einen Saal für Versammlungen im 1. OG. Dank eines historischen Raumbuchs hatte das Planungsteam eine gute Grundlage zunächst den Bauzustand jedes einzelnen Raumes zu erfassen, so dass der Sanierungsbedarf gut ermittelt werden konnte. Die Entscheidung, dort wo möglich, eine Flächentemperierung kombiniert mit Sockeltemperierung zu installieren, lag auf der Hand. Denn das massive Mauerwerk und die dichten Fußböden, kombiniert mit dem Schwammbefall, erlauben nur diese eine technische Lösung, um zu optimalen Sanierungsergebnissen zu kommen.
Langlebig, betriebssicher: Flächenheizung mit Kupferrohren
Die favorisierte Fußbodenheizung ermöglicht mit ihrer typischen, den Baukörper erwärmenden Strahlungswärme eine flächige Beheizung, so dass die Wärme buchstäblich in jeden Winkel des Bauwerks eindringen kann. Dabei setzte das auf denkmalgeschützte Altbauten spezialisierte Planungsbüro auf das cuprotherm-System von Wieland, das sich schon bei einigen Vorgängerprojekten bewährt hatte. Es basiert auf flexiblen, ummantelten CTX-Kupferrohren, die dank der spezifischen Eigenschaften des natürlichen Werkstoffs Kupfer jahrzehntelange Betriebssicherheit gewährleisten. Cuprotherm-Rohre wurden zuvor bereits in mehreren Kirchen-Sanierungsprojekten eingesetzt.
Im Bauvorhaben kommen darüber hinaus auch in der Sanitärinstallation Wieland-Kupferrohre zum Tragen: dort hat die Firma Rasch GmbH SANCO-Trinkwasserrohre verbaut.
Fußboden- und Freiflächenheizung, Sockeltemperierung
Das cuprothem-System mit seiner großen Varianten-Vielfalt kam den Planern bei diesem Bauvorhaben sehr entgegen. „Allein für die Fußboden- und Wandheizungen bieten wir 15 Varianten mit unterschiedlichen Aufbauten an. Ergänzt werden diese um Spezialaufbauten wie die Freiflächenheizung, die in der Dimension 18 x 2 Millimeter im Innenhof zum tragen kommt", sagt Oliver Hattemer, der für das Projekt zuständige Außendienstmitarbeiter der Wieland Haustechnik. Die Temperierung des Innenhofes wird notwendig sein, um das Areal im Winter eisfrei zu halten und Schnee rasch abtragen zu können. „Hinzu kommt die Sockeltemperierung für das Mauerwerk, ebenfalls mit unseren CTX-Kupferrohren in der Dimension 18 x 2 Millimeter."
Prophylaxe gegen Mauerwerksschäden
Diese Sockeltemperierung ist eine absolute Besonderheit beim Bauvorhaben, integriert in die Heizkreisverteiler des cuprotherm-Systems. Durch die zusätzliche Verlegung von einzelnen Rohrsträngen im Sockelbereich des Mauerwerks wird Letzteres im Laufe der ersten Monate des Betriebs nach und nach trockengelegt, so dass der Schwamm keine Nährgrundlage mehr hat. Damit erfüllt die Temperierung eine zweite wichtige Funktion: das Eindämmen von Schwammbefall und die langfristige Prophylaxe gegen Mauerwerksschäden.
Speziell für Altbau: cuprotherm ekoBoden
Bei der Temperierung der EG-Innenräume kam der für Bestandsbauten geeignete, dünnschichtige Bodenaufbau cuprotherm „ekoBoden" zum Einsatz. Es gründet auf einer speziellen Schüttung, welche die zahlreichen großen Unebenheiten und Niveauunterschiede in den Bodenbereichen des Keller- und Erdgeschosses ausgleicht. Durchschnittlich wurden 80 Millimeter eines speziellen Zementestrichs mit Styroporzuschlag zum Niveauausgleich und als Dämmschicht hohlraumfrei eingebracht. Dieser Thermocell-Estrich bildet die Basis für die Kupferohrinstallation des 33 Milimeter hohen cuprotherm ekoBodens mit Rohren in der Dimension 14 x 2 Millimeter. Der Zementestrich überdeckt die Rohrinstallation mit 45 Millimetern. Als Bodenbeläge kommen zum Abschluss Natursteinplatten, Fliesen oder Parkettböden zur Anwendung.
Niedertemperatursystem Flächenheizung
Die Flächentemperierung dient nicht nur der optimalen Verteilung der Wärmeenergie für einen hohen Wärmekomfort und Behaglichkeit hinter den alten Mauern. Das cuprothem-System ist als Niedertemperatursystem auch der „natürliche Partner" der neuen ressourcenschonenden Fernwärmeversorgung mit solarer Heizungsunterstützung. Die gesamte Heizlast für die 4 x 700 Quadratmeter (= 2.800 Quadratmeter) Nutzfläche ist auf 350 Kilowatt ausgelegt. Dank der nur geringen Vorlauftemperaturen von maximal 40 Grad Celsius erfolgt die Beheizung der Flächen mit dem cuprotherm-System besonders energieeffizient.
Infokasten: cuprotherm-Flächenheizsystem mit insgesamt 15 Bodenaufbau-Varianten
Als Ergänzung zum klassischen cuprotherm-Flächenheizsystem für Trocken- und Nassbau sowie Gussasphalt bietet die Wieland-Werke AG mit cuprotherm CTX ein besonders flexibles Markenkupferrohr, das dem Anwender einen hohen Montagekomfort und wirtschaftliche Vorteile bietet. Ermöglicht wird dies durch ein leichtes, gewichtsreduziertes Kupferrohr, das mit einer fest haftenden Kunststoffummantelung versehen ist. cuprotherm CTX verfügt über eine für Metallrohre bisher nicht gekannte Flexibilität und lässt sich damit besonders einfach und leicht installieren. Die jüngsten Varianten im Programm für das cuprotherm-System sind die Modelle „cuprotherm MINI" ohne zusätzliche Aufbauhöhe sowie cuprotherm „ekoLight" und „cuprotherm ekoBoden" mit minimaler Estrichdicke bei hoher Tragfähigkeit. Alle drei Modelle sind prädestiniert für Bauvorhaben in der Bestandsrenovierung mit dem Schwerpunkt energetische Sanierung.
Bautafel:
Objekt: Schloss Wächtersbach, Schlossstraße 1, 63607 Wächtersbach
Bauherrin: Stadt Wächtersbach
Architekten Sanierung: ARGE Soden Architektur, Nordheim v.d.Rhön und Pankratz + Partner Architekten mbB, Petersberg
TGA-Planung Gewerk Heizung: Eckert Planungs GmbH, Ostheim
Installation SHK: Rasch Heizungstechnik Bäder GmbH, Wächtersbach
Über Wieland
Wieland ist ein weltweit führender Anbieter von Halbfabrikaten aus Kupfer und Kupferlegierungen. Mit einem globalen Netz aus Produktionsstätten, Service- und Handelshäusern bietet das Unternehmen ein breites Produkt-, Technologie- und Serviceportfolio. Vom Prototyp bis zur Serienfertigung entwickelt Wieland Lösungen für Automotive, Elektronik, Kälte- und Klimatechnik und weitere Branchen. Durch hochleistungsfähige Kupferwerkstoffe treibt Wieland den Erfolg seiner B2B-Kunden in Zukunftsfeldern wie Elektromobilität, Konnektivität oder Urbanisierung voran. Hohe technische Kompetenz, kundenorientiertes Denken und Nachhaltigkeit bestimmen das Handeln und begründen seit 1820 den Erfolg des Unternehmens.
Wieland kompakt
Hauptsitz
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Fakten
*1820 in Ulm, Germany | Absatz: ca. 530 kt | Umsatz: ca. 3,4 Mrd. € | Mitarbeiter ca. 7.000
GJ 2017/18
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Dr. Erwin Mayr, CEO | Werner T. Traa, CMO | Ulrich Altstetter, CTO | Dr. Jörg Nübling, CFO
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