Im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) mit Sitz im süddeutschen Ulm werden täglich die HLA-Merkmale der in Deutschland gemeldeten Spender mit denen aller Patienten abgeglichen, für die aktuell eine Suche im ZKRD läuft. So kann der am besten geeignete Spender für jeden Patienten ermittelt werden. Jetzt stehen dem ZKRD für diesen Abgleich die Daten von acht Millionen Bundesbürgern zur Verfügung. „Für Patienten aus der ganzen Welt, die an Leukämie oder einer anderen Erkrankung des blutbildenden Systems leiden, bedeutet diese Spendenbereitschaft oft die einzige Chance auf ein Weiterleben", erklärt Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD. Dabei ist es unerheblich, in welcher der 26 deutschen Spenderdateien man sich registrieren lässt. Sie alle melden die Typisierungsergebnisse in anonymisierter Form das Zentralregister in Ulm. Da alle Blutstammzellspender-Register global miteinander vernetzt sind und eng kooperieren, stehen deutsche Spender auch für Patienten im Ausland zur Verfügung. Insgesamt sind weltweit mehr als 32 Millionen Menschen in den Datenbanken registriert. „Dass die Bundesrepublik im Bereich der nicht verwandten Blutstammzellspende im internationalen Vergleich eine herausragende Rolle spielt, ist insbesonders auch den Spenderdateien zu verdanken, die unermüdlich im Einsatz sind und Typisierungsaktionen veranstalten", so Müller weiter.
Für 90 Prozent der deutschen Patienten, für die ein nicht verwandter Spender gesucht wird, kann heute innerhalb weniger Wochen ein geeigneter Spender gefunden werden. Dazu trägt nicht nur die große Anzahl national und international registrierten Menschen bei. Auch die technischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. So setzt die Dachorganisation aller Spenderregister, die World Marrow Donor Association, eine im ZKRD entwickeltes Software für den erforderlichen Datenabgleich ein, die den Kooperationspartnern einen ersten Überblick liefert, in welchem Land geeignete Spender für einen Patienten zu finden sind. Menschen, die bereit sind, einem ihm fremden Patienten zu helfen, schnelle Software und eine enge internationale Vernetzung sind die entscheidenden Faktoren bei der Suche nach passenden Spendern für die Patienten. Denn die Transplantation von Blutstammzellen stellt in vielen Fällen eine potenziell lebensrettende Therapie dar: Mehr als 70 Krankheiten – zu denen Leukämien, Lymphome, Anämien oder angeborene Immundefekte zählen – werden mittlerweile auf diese Weise behandelt.
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Über die ZKRD gemeinnützige GmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf acht Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 32 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.