Tausende von Flügen wurden in den letzten Tagen auf deutschen Flughäfen annulliert, sowohl Geschäftstermine als auch Urlaubsträume platzten. Auch die Arbeit des Zentralen Knochenmarkspender-Registers in Deutschland (ZKRD) ist von den momentanen Einschränkungen des Flugverkehrs beeinträchtigt, denn für den Transport von Blutstammzellspenden steht nur ein Zeitfenster von allerhöchstens 72 Stunden zur Verfügung. Die aktuelle Situation stellt also für viele Patienten, die an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des Blutes leiden, ein zusätzliche Bedrohung dar, denn für sie bedeutet eine Blutstammzelltransplantation oftmals die einzige Chance auf Leben.
Um trotzdem so viele Transplantationen wie nur möglich zu gewährleisten, arbeiten die Mitarbeiter des ZKRD momentan fieberhaft an individuellen Lösungen. "Wenn möglich, findet der Transport nun mit Auto oder Bahn statt, so dass innerhalb Europas die meisten Ziele mühevoll, aber rechtzeitig erreicht werden können. Für den Transport nach Übersee beobachten wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kurierdiensten ständig alle Flughäfen – zurzeit vor allem in den südlichen Nachbarländern – und informieren uns bei den Fluggesellschaften, um schnellstmöglich reagieren zu können. "Hat die Vorbehandlung des Patienten bereits begonnen, dann muss die Transplantation auch stattfinden", erklärt Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD. "Für Notfälle besteht noch die Möglichkeit, die Spenden vor der Beförderung einzufrieren. Dadurch bleiben zwar die Zellen länger verwendbar, aber die Uhr für den Patienten tickt unaufhaltsam weiter. Nur dank des perfekt eingespielten Netzwerks aller Partner im In- und Ausland besteht die Chance, solche Krisensituationen gut zu bewältigen."
Im ZKRD sind fast vier Millionen deutsche Blutstammzellspender registriert, deren Daten von rund 30 Spenderdateien im Land an das Zentralregister gemeldet werden. Um einen geeigneten Spender zu finden, vergleicht das ZKRD zunächst die Gewebemerkmale des Patienten mit den gespeicherten Spenderdaten. Die eigentliche Suche und das Finden eines passenden Blutstammzellspenders findet also im ZKRD statt. Durch die elektronische Vernetzung mit internationalen Registern agiert das ZKRD weltweit.
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf über 3,7 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen rund 14 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 30 Mitarbeiter.