ZKRD Gastgeber der 12. Internationalen Konferenz der Spenderregister

Experten der Blutstammzellspende treffen sich vom 26. bis 30. Juni in München

Alle zwei Jahre treffen sich Experten aus dem Bereich der Blutstammzellspende aus der ganzen Welt auf der „International Donor Registry Conference (IDRC)" der World Marrow Donor Association (WMDA), der weltweiten Dachorganisation der Spenderregister. Auf dem letzten Kongress 2016 in Singapur wurde München als Veranstaltungsort für das nächste Fachtreffen im Juni 2018 gewählt. Gastgeber ist das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) mit Sitz im süddeutschen Ulm. „Das Fachgebiet, in dem wir arbeiten, entwickelt sich in einem atemberaubenden Tempo. Der Fokus unserer Konferenz liegt daher auf dem fachlichen Austausch über die aktuelle Forschung sowie der Stärkung der globalen Zusammenarbeit", erklärt Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD. Darüber hinaus befassen sich die Experten in diversen Arbeitsgruppen intensiv mit Fragen, die beispielsweise die Informationstechnologie, die Qualitätssicherung oder die vielfältigen rechtlichen Rahmenbedingungen betreffen. „Da bei rund der Hälfte der Blutstammzelltransplantationen Spender und Patient in verschiedenen Ländern leben, ist eine enge internationale Kooperation für uns sehr wichtig. Diese wird jedoch immer häufiger durch regulatorische Hürden erschwert. Daher muss nicht nur der Prozess der Suche nach dem bestmöglichen Fremdspender, sondern auch der zeitnahe Transport der Stammzellen zum Patienten über Ozeane und Ländergrenzen hinweg immer wieder an die neuen Anforderungen angepasst werden. Die IDRC bietet hierfür den idealen Rahmen", so Müller. Alle Beteiligten haben dabei das gleiche Ziel: Möglichst jeder Patient, der an Leukämie oder einer anderen Erkrankung des blutbildenden Systems leidet und eine Blutstammzellspende benötigt, soll durch eine Transplantation eine Chance auf Heilung erhalten – unabhängig davon, auf welchem Kontinent er lebt.

20 Fachvorträge hat das wissenschaftliche Komitee der WMDA für das Programm der IDRC 2018 ausgewählt. Die Redner sind ausnahmslos Experten auf ihrem Gebiet und kommen aus Europa, Afrika, Australien sowie den USA. Das Programm ist unterteilt in verschiedene Themenbereiche: aktuelle Forschung, internationale Suchsysteme, Spenderauswahl, rechtliche und regulatorische Entwicklungen, Standardisierungen sowie ethische Herausforderungen im Bereich der Blutstammzellspende.

Shirley Nolan Lecture
Ein besonderes Highlight der Konferenz ist die Shirley Nolan Lecture, ein Vortrag für die eine Persönlichkeit nominiert wird, die sich durch herausragendes Engagement im Bereich der Blutstammzellspende ausgezeichnet hat. In diesem Jahr wird Professor Dr. Carolyn Hurley (Georgetown Universität, USA) in ihrem Vortrag mit dem Titel „Shirley Nolan's Dream 45 Years Later" einen Blick auf die dramatische Entwicklung der Spende und Transplantation von Blutstammzellen unverwandter Spender werfen, zu der die Initiative von Shirley Nolen in den 1970er Jahren einen wesentlichen Anstoß gab. Anthony, der Sohn von Shirley Nolan, war 1971 mit einer seltenen Krankheit geboren worden. Für ihn erschien eine Knochenmarktransplantation als die einzige Chance. Leider gab es damals noch keine Spenderdateien, die nach geeigneten Spendern hätten durchsucht werden können. In der Hoffnung so ihrem Sohn helfen zu können, setzte Anthonys Mutter buchstäblich Himmel und Hölle in Bewegung, um in England die weltweit erste Spenderdatei ins Leben zu rufen. Für Anthony kam die Hilfe leider zu spät, aber die nach ihm benannte Organisation hat seither tausenden Patienten die Chance auf ein zweites Leben eröffnet. „Geschichten wie die von Shirley Nolen zeigen uns, dass es weder Ruhm noch Reichtum braucht, um Großes zu bewirken. Nach ihrem Vorbild haben seither Hunderte von Organiationen mit Tausenden von Helfern viel erreicht. Die Shirley Nolan Lecture hält den Ansporn lebendig, unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern", stellt Müller klar.

Die IDRC wird von international agierenden Unternehmen aus der Branche unterstützt. So fungiert Histogenetics, das größte amerikanische Labor für HLA-Typisierung, als Platin-Sponsor der Veranstaltung. Als Silber-Sponsor konnten der Transportspezialist für medizinische Produkte aus München, Ontime Courier, sowie Gift of Life, eine internationale Spenderdatei mit Sitz in Florida, gewonnen werden. Zwei weitere Silber-Sponsor sind ebenfalls aus den USA: Lab Corp, ein internationales klinisches Labor, und One Lambda, ein weltweit bedeutender Ausrüster für HLA-Laboratorien mit Reagentien, Laborgeräten und Computersoftware.

Das vollständige Programm steht hier zur Verfügung.

 

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Über die ZKRD gemeinnützige GmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf mehr als 7,8 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 32 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.

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