Bei der Jahrestagung des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD) am 12. und 13. Juni 2013 referieren im Keplersaal des Ulmer Maritim Hotels hochrangige Experten zu aktuellen Themen der Blutstammzelltransplantation. Jedes Jahr lädt das ZKRD als nationale Zentrale für diesen Bereich seine Partner zu Fortbildung und Gedankenaustausch nach Ulm ein. Die Vertreter aus den Transplantationszentren, Spenderdateien und Sucheinheiten können sich dabei über die aktuellen Entwicklungen bei der Suche, Typisierung und Auswahl von Blutstammzellspendern informieren. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Tagung ist eine revolutionäre Technik für die Bestimmung der HLA-Merkmale: Dr. Kenneth Beckman vom Biomedical Genomics Center (University of Minnesota, Minneapolis) gibt eine Einführung in dieses sogenannte "Next Generation Sequencing" (NGS), bei dem molekularbiologische Sequenzierungsverfahren tausendfach parallel ablaufen und die Ergebnisse anschließend mit aufwändigen bioinformatischen Rechenverfahren zu einem Gesamtergebnis kombiniert werden.
NGS kommt auch in Deutschland bereits zum Einsatz. So berichten Dr. Vinzenz Lange (Dresden) und Dr. Bernhard Thiele (Kaiserslautern) und über ihre Erfahrungen mit diesem neuen Verfahren. Da beim NGS alle für die Suche relevanten Daten gleichzeitig kostengünstig bestimmt werden können, kann danach für alle Patienten der beste Spender ohne weitere Untersuchungen schnell und präzise ausgewählt werden. Das spart nicht nur Geld, sondern vor allem auch wichtige Zeit für die Patienten.
Am zweiten Tag des Kongresses treffen sich die Teilnehmer bei verschiedenen Arbeitssitzungen zur praxisrelevanten Themen. So bearbeitet beispielsweise Annette Rasche, Koordinatorin im Bereich Spendersuche des ZKRD, gemeinsam mit ihren Kolleginnen und externen Fachleuten in einem Workshop schwierige Aspekte der Spendersuche. Wie Ablauf und Transport einer Spende von Ulm aus effektiv und sicher geplant werden, erklärt Judith Mäck Arbeitsbereich Transplantation im ZKRD, die mit ihrer Arbeit beginnt, wenn der passende Spender gefunden wurde.
In solchen Workshops bekommen nicht nur jüngere Kollegen einen detaillierten Einblick in die Arbeitsweise des ZKRD, sondern es werden gleichermaßen die aktuellen Prozesse analysiert, hinterfragt und weiter verbessert. Damit ist diese Jahrestagung ein wichtiger Beitrag zu Qualitätssicherung in einem Bereich moderner Hochleistungsmedizin.
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Über das ZKRD
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf fast 5 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 21,5 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 46 Mitarbeiter.