Über 6.200 Bundesbürger waren im vergangenen Jahr bereit Leben zu retten. Mit ihrer Blutstammzellspende halfen sie Patienten, die aufgrund einer Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des Blutes beziehungsweise des Immunsystems in Behandlung waren. Schon seit Jahren ist die Bereitschaft, sowohl zur Typisierung als auch zur Spende in Deutschland sehr hoch. "Jeder 10. Bürger zwischen 18 und 60 Jahren ist mittlerweile in einer der 28 Spenderdateien registriert und somit auch im Zentralregister erfasst", erklärt Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD). Die Spenderdateien melden die für die Suche relevanten Daten ihrer Spender an das ZKRD. Dort stehen diese dann für den Abgleich mit den Patientendaten zur Verfügung. Der großen Spendenbereitschaft in der Bundesrepublik ist es zu verdanken, dass das ZKRD das mit Abstand größte Register dieser Art in Europa ist und – gemessen an der Zahl der tatsächlich erfolgten Spenden – das leistungsfähigste weltweit.
Als zentrales Register koordiniert das ZKRD die Suche nach nicht verwandten Blutstammzellspendern. Bei der Suche nach dem passenden Spender sind vor allem die Gewebemerkmale, sogenannte HLA-Merkmale, relevant. Dieser "Abgleich" der Gewebemerkmale von Spender und Patient und damit der eigentliche Suchprozess findet täglich im ZKRD statt. So kann der am besten geeignete Spender für jeden Patienten gefunden werden. Das ZKRD bearbeitet jedes Jahr rund 25.000 Anfragen aus dem In- und Ausland. Für weit über 80 Prozent der Patienten kann die Suche erfolgreich abgeschlossen werden, meist schon innerhalb von ein bis zwei Monaten.
Enge Zusammenarbeit mit deutschen Spenderdateien entscheidend
Geworben werden die Spender von den 28 deutschen Spenderdateien, die auch für die Registrierung sowie die Typisierung verantwortlich sind. Zu den bekanntesten Organisationen zählt neben der ältesten, der Stefan-Morsch-Stiftung, die größte Spenderdatei, die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Alle regional und überregional arbeitenden Spenderdateien, melden die für die Suche relevanten Daten ihrer Spender an das ZKRD. Auf diese Weise stehen sie für Patienten aus dem In-und Ausland zur Verfügung.
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf nahezu fünf Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen insgesamt über 21 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 46 Mitarbeiter.