6.728 Mal wurde im letzten Jahr Bundesbürgern Blutstammzellen entnommen. Damit stieg die Anzahl der Blutstammzellspenden im Vergleich zu den vergangenen Jahren nochmals deutlich an. Aktuell sind fast sechs Millionen Bundesbürger in den 27 Spenderdateien registriert und stehen damit automatisch über das Zentrale Knochenmarkspender Register Deutschland (ZKRD) für alle Patienten weltweit zur Verfügung. "Sie alle sind bereit, Patienten zu helfen, die an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des Blutes beziehungsweise des Immunsystems leiden", erklärt ZKRD-Geschäftsführer Dr. Dr. Carlheinz Müller. Dieser großen und stetig steigenden Spendenbereitschaft in Deutschland ist es zu verdanken, dass das ZKRD das mit Abstand größte Register dieser Art in Europa ist. Gemessen an der Zahl der Entnahmen, ist es sogar das leistungsfähigste Register weltweit.
Blutstammzellspender können sich in Deutschland in einer von 27 Spenderdateien registrieren und typisieren lassen. Die dabei im Labor ermittelten Gewebemerkmale der Spender, die sogenannten Humanen Leukozyten-Antigene (HLA-Merkmale), werden in anonymisierter Form von den Spenderdateien an das ZKRD gemeldet. Dadurch stehen sie für einen Abgleich mit Patienten aus der ganzen Welt zur Verfügung. Rund 28.000 Anfragen aus dem In- und Ausland bearbeitet das Zentralregister jedes Jahr. Täglich vergleicht das ZKRD die HLA-Merkmale von Spender und Patient, um so den am besten geeigneten Spender für die jeweiligen Patienten zu finden. Für über 80 Prozent der Patienten kann die Suche mittlerweile meist schon innerhalb von ein bis zwei Monaten erfolgreich abgeschlossen werden.
Stimmen die HLA-Merkmale eines Spenders mit denen eines Patienten überein, kann der Spender nach einer gründlichen medizinischen Untersuchung Blutstammzellen spenden. Bei rund 82 Prozent der Spender wurden diese aus dem peripheren Blut entnommen, das bedeutet, ähnlich wie bei einer Dialyse aus dem Blut herausgefiltert. Eine Entnahme von Blutstammzellen aus dem Knochenmark fand lediglich bei rund 1.200 Spendern statt. Die Methode mit der die Blutstammzellen beim Spender entnommen werden ist unter anderem von der Diagnose des Patienten abhängig. Nach der Entnahme bringt ein Kurier das Transplantat sofort in die Klinik des Patienten. Dort erhält dieser, nach einer entsprechenden Vorbehandlung, die Spende in Form einer Infusion. Anschließend beginnt eine längere Wartezeit für ihn, in der die neuen Zellen langsam ihre Arbeit aufnehmen. Erst nach ungefähr drei Monaten lässt sich genauer sagen, ob die Transplantation und die Behandlung erfolgreich verlaufen sind.
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf fast sechs Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen rund 25 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.