Die Anzahl der Blutstammzellspenden von nicht verwandten Spendern in Deutschland hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt. 2016 wurden 6.817 registrierten Fremdspendern lebensrettende Blutstammzellen entnommen. Davon kamen fast drei Viertel dieser Stammzellspenden, nämlich 5.039, Patienten aus der ganzen Welt zugute. Derzeit sind rund 7,3 Millionen Menschen in den 26 Spenderdateien registriert und stehen damit über das ZKRD sowohl nationalen, als auch internationalen Patienten zur Verfügung. "Dieser großen Spendenbereitschaft in Deutschland ist es zu verdanken, dass das ZKRD das mit Abstand größte Register dieser Art in Europa ist", erklärt ZKRD-Geschäftsführer Dr. Dr. Carlheinz Müller. Gemessen an der Zahl der Entnahmen ist es sogar das leistungsfähigste Register weltweit. Gerade bei den Patienten im Ausland spielt der reibungslose Transportablauf eine wichtige Rolle. Egal ob innerhalb Europas, in die USA oder nach Neuseeland: Die Blutstammzellen müssen in der Klinik des Patienten in einwandfreiem Zustand und nach möglichst kurzer Zeit ankommen. Diesen Transport gewährleisten Kuriere, die die Spende in speziellen Transportboxen vom Spender in Deutschland bis zur Klinik des Patienten begleiten. Um den Kurieren einen reibungslosen Ablauf an den Grenzübergängen zu ermöglichen wird jeder Transport per Flugzeug im Voraus bei der Flughafensicherheit, den betroffenen Airlines und wenn erforderlich auch bei den Zollbehörden vom ZKRD angemeldet.
Ist für einen Patienten der passende Spender gefunden und dieser zu einer Spende bereit, kommt es zur Blutstammspende. Bei über 5.500 Spendern wurden im vergangenen Jahr die lebensrettenden Zellen aus dem peripheren Blut entnommen, das bedeutet, ähnlich wie bei einer Dialyse aus dem Blut herausgefiltert. Eine Entnahme von Blutstammzellen aus dem Knochenmark fand lediglich bei rund 1.200 Fremdspendern statt. In beiden Fällen wird die Spende direkt nach der Entnahme von einem Kurier abgeholt und persönlich in der Klinik des Patienten abgegeben. Innerhalb Deutschlands sind die Reisezeiten dabei überschaubar. Befindet sich der Patient allerdings beispielsweise in Australien, dauert der Transport deutlich länger. Blutstammzellen müssen bei einer Temperatur von 2-6°C transportiert und innerhalb von 72 Stunden transplantiert werden. Um die Qualität der Blutstammzellen während des Transportes sicherzustellen, werden speziell entwickelte Transportboxen eingesetzt.
Wenn Blutstammzellen auf Reisen gehen
Die Transportbox mit den Blutstammzellen wird von den Kurieren auf Flugreisen als Handgepäck mitgeführt. Dabei darf sie unter keinen Umständen an den Sicherheitskontrollen durchleuchtet werden, da dadurch die Zellen irreparabel beschädigt würden. Aus diesem Grund werden alle Transporte per Flugzeug im Vorfeld vom ZKRD an den jeweiligen Flughäfen, bei den betroffenen Fluggesellschaften und bei einem Transport in und aus Drittländern auch bei den Zollbehörden angemeldet. Nur so können Unsicherheiten seitens des Sicherheitspersonals abgebaut und ein reibungsloser Transport im Sinne der ZKRD-Mission: "Schneller zum besten Spender weltweit" gewährleistet werden.
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Über die ZKRD gemeinnützige GmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf cirka 7,3 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen fast 30 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.