Als das mit Abstand größte Register für Blutstammzellen in Europa hat das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) die Akkreditierung der World Marrow Donor Association (WMDA) erhalten. ZKRD-Geschäftsführer Dr. Carlheinz Müller nahm die Urkunde im Rahmen des Kongresses der Europäischen Gruppe für Blut- und Knochenmarktransplantation (EBMT) in Lyon/Frankreich entgegen. Die WMDA ist eine weltweite Organisation mit Sitz in Leiden/Holland. Unter ihrem Dach arbeiten rund 60 Register und 20 Nabelschnurblutbanken aus über 40 Ländern zusammen. In ihren Standards hat die WMDA festgelegt, welche Voraussetzungen diese Register erfüllen müssen, um den geeigneten Spender möglichst schnell zu identifizieren und die Übertragung der Blutstammzellen für Spender und Patienten sicher und effizient abzuwickeln. Die Transplantation von Blutstammzellen ist oft die letzte Behandlungsmöglichkeit von bösartigen Erkrankungen des Blutes – wie beispielsweise Leukämie. Blutstammzellen finden sich vor allem im Knochenmark, werden aber auch nach medikamentöser Vorbehandlung aus dem peripheren Blut oder nach der Entbindung aus dem in Plazenta und Nabelschnur verbliebenen Restblut gewonnen. Als die übergeordnete Institution auf nationaler Ebene musste das ZKRD sämtliche deutsche Spenderdateien und Sucheinheiten in den Akkreditierungsprozess einbinden, um sicherzustellen, dass auch alle Kooperationspartner denselben hohen Anforderungen genügen. Das zentrale Register mit Sitz in Ulm stellt auf diese Weise sicher, dass Blutstammzellspenden deutscher Spender für schwerkranke Patienten weltweit in optimaler Weise zur Verfügung stehen.
In Deutschland gibt es insgesamt 33 Spenderdateien, die potenzielle Spender werben und registrieren – darunter beispielsweise die DKMS. Diesen stehen 18 Sucheinheiten gegenüber, die für den erkrankten Patienten eine Suche einleiten. Der Suchprozess ist dabei äußerst komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Die eigentliche Suche wird aus diesem Grund vom ZKRD, dem zentralen nationalen Register, organisiert und abgewickelt.
Die WMDA-Akkreditierung stellte für das ZKRD als zweitgrößtes Register weltweit wegen seiner umfangreichen Vernetzung eine große Herausforderung dar. In Zusammenarbeit mit einer nationalen Expertengruppe erarbeitete das ZKRD zunächst die deutschen Standards und akkreditierte – bei Erfüllung der Qualitätskriterien – die einzelnen Spenderdateien und Sucheinheiten. Allein die Checkliste für die deutschen Spenderdateien umfasste dabei 182 Punkte.
Im zweiten Schritt galt es, die Akkreditierungsunterlagen des ZKRD zusammen zu stellen: "Diese umfassten unter anderem alle Dokumente, welche die Abläufe im ZKRD, die im Rahmen einer Spendersuche notwendig sind, beschreiben. Darüber hinaus mussten die Schlüsselpassagen aller Verträge des Registers mit den Kooperationspartnern sowie Teile des Qualitätsmanagement-Handbuchs und die Organisationspläne des ZKRD dokumentiert werden", berichtet Dr. Ursula Kallert, die ZKRD-Beauftragte für das Qualitätsmanagement.
Als Mitglied der "Quality Assurance Working Group" und des "Accreditation Committee" gestaltet Dr. Ursula Kallert bei der WMDA aktiv die Entwicklung und die Anpassung der Qualitätskriterien mit: "Umso mehr freut es mich, dass wir in Deutschland trotz unserer – im innereuropäischen Vergleich – sehr komplexen und umfangreichen Strukturen, die Auflagen der Akkreditierung erfüllt haben."
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf über 2,9 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 11 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 28 Mitarbeiter.
Bildmotiv:
Professor Carolyn Hurley, die Vorsitzende des WMDA-Akkreditierungs-Kommittees, überreichte ZKRD-Geschäftsführer Dr. Carlheinz Müller in Lyon/Frankreich die Akkreditierungs-Urkunde.