„Laufen lernen – die Erneuerbaren nach dem Ende der EEG-Förderung", so lautete der Titel des 6. EDNA-Kamingesprächs am 14. November 2018 in Würzburg. Das Fazit: Gut aufgestellt ist die Photovoltaik, für manches Windrad wird es eng und Biogas wird es sehr schwer haben. Große Chancen bietet nach Ansicht aller Podiumsteilnehmer die regionale Vermarktung, denn „Regional ist das neue Bio".
„Ich hoffe, dass die Erneuerbaren das Laufen lernen, denn sonst wären unsere Investitionen in das Netz vergebens gewesen", erklärte Gerd Bock, Vorstand der Überlandzentrale Mainfranken. Denn während er 2007 noch mit drei Umspannwerken im Netzgebiet auskam, stieg deren Zahl bis heute auf sechs, um all die neuen, kleinen Erzeugungsanlagen ans Netz bekommen zu können. Diese Erwartung gilt auch für Pascal Lang, Energiemanager im Landkreis Altötting, dem Landkreis mit dem höchsten Energiebedarf pro Einwohner in Deutschland. „Früher sagte man, ein Atomkraftwerk läuft nur für Altötting, heute haben wir aber auch 63 Biogas- sowie 9.000 PV-Anlagen am Netz. Erstere müssen wir im Netz halten, auch wenn es für Biogas schwierig werden könnte". Gute Chancen sehen er und alle Mitdiskutanten für die Photovoltaik. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, könne hier schon jetzt fast zu Marktpreisen Strom erzeugt werden, wobei die Kosten sich in den kommenden Jahren weiter nach unten entwickeln werden. Bei Windkraft sieht es schon schlechter aus. „Viele Anlagenbetreiber lassen derzeit Weiterbetreibungsgutachten anfertigen. Ich gehe davon aus, dass zahlreiche Altanlagen noch bis zu fünf Jahren am Netz bleiben können. Aber danach droht ein signifikanter Rückbau", fasste Thomas Pflanzl, Key Account Manager bei Grünstrom & Windkraft bei der Verbund AG, seine Erwartungen zusammen.
Für Prof. Jens Strüker von der Hochschule Fresenius hängt die Zukunft der Erneuerbaren deswegen vor allem von einem komplett neuen Marktdesign ab: „Seit ein paar Jahren hat sich hier rein gar nichts mehr getan. Zwar wird es künftig durch Technologieeinsatz neue Freiheitsgrade geben. Aber ohne eine echte Integration der Erneuerbaren in den Markt wird es nicht gehen", so seine Aussage. Dabei müssen vor allem auch die regionalen Strommärkte im Fokus stehen, sagte Thomas Oppelt, Leiter Lokale und neue Strommärkte der Bayernwerk EON AG. „Wir müssen Wege bereiten, um lokale Energieträger besser vor Ort nutzen zu können. Denn 'Regional' ist das neue ‚Bio'. Kunden kaufen zunehmend gerne vor Ort, wie etwa im Hofladen um die Ecke oder auf dem Wochenmarkt", so seine Erfahrungen.
Einig waren sich am Ende alle, dass die Erneuerbaren Energien wieder verstärkt in den Fokus der Politik rücken müssten. „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer", zitierte Gerd Bock den Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry. Nur mit mehr Begeisterung ließen sich die ursprünglich gesteckten Ziele auch tatsächlich erreichen.
Weitere Informationen:
EDNA Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V.
Rüdiger Winkler - c/o ifed.Institut für Energiedienstleistungen GmbH
Blücherstr. 20a - D-79539 Lörrach
Tel.: +49 7621 16308 18 - Fax: +49 7621 5500 261
winkler@edna-bundesverband.de - www.edna-bundesverband.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Press'n'Relations GmbH - Uwe Pagel
Magirusstr. 33 - D-89077 Ulm
Tel.: +49 731 96287-29 - Fax: +49 731 96287-97
upa@press-n-relations.de - www.press-n-relations.de
Der EDNA Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. ist die Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern, IT-Dienstleistern und Unternehmen aus der Energiewirtschaft. Ziel von EDNA ist es, die Unternehmen bei der Transformation der Energiemärkte hin zu „Energie 4.0" zu unterstützen. Dabei stehen die Bereiche Strukturierung, Standardisierung und Information im Vordergrund. Gleichzeitig unterstützt EDNA auch weiterhin die Automatisierung der Kommunikation sowie die Interoperabilität der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft. Vor diesem Hintergrund agiert der EDNA Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. auch als Interessenvertreter seiner Mitglieder gegenüber anderen Verbänden sowie den politischen Institutionen. Hier steht zudem die aktive Mitarbeit in den entsprechenden Gremien im Fokus.
Folgende Unternehmen/ Organisationen sind derzeit Mitglieder des EDNA Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. bzw. der Blockchain-Initiative Energie BCI-E:
Adesso AG, AKTIF Technology GmbH, ArcMind Technologies GmbH, Aventis GmbH/Messhelden, Arvato Systems, Blockfinity, AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, Brady Energy AG (UK), BTC Business Technology Consulting AG, Compello GmbH, cortility GmbH, Discovergy GmbH, DMS GmbH, DNV GL, EmtoEmgo GmbH, EBSnet eEnergy Software GmbH, ECONES, EDEKA Versorgungsges. mbH, EnergyCortex GmbH, ene't GmbH, enmore consulting AG, ENSECO GmbH, FACTUR Billing Solutions GmbH, Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik (AST), GETEC Daten- und Abrechnungsmanagement GmbH, GISA GmbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges.m.b.H., HSAG Heidelberger Services Aktiengesellschaft, innit GmbH, InterSystems GmbH, IVU Informationssysteme GmbH, IVU Softwareentwicklung GmbH, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie- und Informations-Systeme GmbH, m2mgo, make IT GmbH, Meine-Energie GmbH, msu solutions GmbH, numetris AG, Pioneer Solutions LLC, pixolus GmbH, phi-Consulting GmbH, Pioneer Solutions LLC, Powercloud GmbH, ProCom GmbH, PSI AG, QSC AG, regiocom GmbH, regio IT, Robotron Datenbank-Software GmbH, Sagemcom Fröschl GmbH, SAP-SE, Schleupen AG, SEEBURGER AG, SIV.AG, Seven2one Informationssysteme GmbH, SOPTIM AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH, Telefonica Deutschland, T-Systems International GmbH, Topcom Kommunikationssysteme GmbH, Wilken GmbH.
Assoziierte Mitglieder BCI-E:
FfE – Forschungsstelle für Energiewirtschaft, Gridsingularity, Reutlinger Energiezentrum (REZ) an der Hochschule Reutlingen, Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), offis – Institut für Informatik, Oldenburg, Hochschule Fresenius · Fachbereich Wirtschaft & Medien, Prof. Dr. Jens Strüker, Noerr und Partner, Berlin