Schwalbach im Taunus, 18. August 2022 – Für energieintensive Unternehmen sind die mit der Gasmangellage einhergehenden Risiken enorm: Laut EID – als Zusammenschluss gleich mehrerer Branchenverbände der energieintensiven Industrie – ergeben sich für die vertretenen Akteure allein durch die auf 2,419 Cent pro Kilowattstunde festgelegte Gasumlage Mehrkosten von in Summe über fünf Milliarden Euro*. Dabei ist ein Ende der Zusatzaufwände, wie etwa durch die aktuell beschlossene Gasspeicherumlage auf 0,059 Cent pro Kilowattstunde, noch nicht abzusehen. Aber nicht nur die horrenden Preissteigerungen führen zu existenzgefährdenden Belastungen. Zudem droht eine Situation kompletter Gaslieferstopps und dadurch bedingter Produktionsausfälle. „Vor diesem Hintergrund sind Insolvenzen nicht auszuschließen. Daher sollten Unternehmen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um jeder Veränderung der Rahmenbedingungen im Fall der Fälle so schnell und gezielt wie nur möglich begegnen zu können", betont Theo Parpan, Geschäftsführer der enexion GmbH. Sein Team unterstützt energieintensive Unternehmen bereits seit 15 Jahren im Rahmen effektiver Beschaffungsstrategien für Strom und Gas.
„Vorbereitung ist aktuell das A und O, da sich heute kaum abschätzen lässt, wie sich die Lage im Herbst und darüber hinaus entwickeln wird", so Parpan. Um vorausschauend und strukturiert agieren können, rät enexion Unternehmen, die individuellen Handlungsoptionen im Zuge unterschiedlichster Entwicklungsszenarien (normale Menge, knappe Menge, Ausfälle) weitreichend durchzuspielen (siehe Abbildung) und konkrete, zur Situation passende Maßnahmenpakete auszuloten. Neben der Minimierung von Haftungsrisiken geht es hierbei vor allem um den Faktor Zeit – schließlich werden die für die Zuteilung Verantwortlichen bei Eintritt einer physischen Mangellage mehr als normal belastet sein. Der Energiemarktexperte ist sich sicher: „Diejenigen, die sich rechtzeitig im Aufmerksamkeitsfenster zeigen, sichern sich klare Chancen, die knappen Ressourcen am Ende zugeteilt zu bekommen. Der Grundsatz ‚first in – first out' ist hier von entscheidender Bedeutung."
Ersatzbrennstoffe und alternative Beschaffungswege ins Kalkül ziehen
Ein Großteil der Produktionsprozesse lässt sich mit weniger Gas kaum aufrechterhalten. Daher liegt der Fokus der Berater von enexion im Kundengespräch nicht zuletzt darauf, über welche alternativen Routen und Wege sich ein Stillstand und die damit einhergehenden Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette abwenden lassen. Dabei werden beispielsweise Optionen wie eigene LNG-Trucks beleuchtet. Inwieweit solche Möglichkeiten im Ernstfall auch politisch akzeptiert werden würden, ist zurzeit jedoch nicht klar.
„Die Gasmangellage bedeutet für die meisten Unternehmen eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Dennoch kann allein schon die Auseinandersetzung mit der Ist-Situation und potenziellen Entwicklungsszenarien die Lösungsfindung, wenn es darauf ankommt, deutlich beschleunigen. Zusätzliche Sicherheit gibt ein Partner mit umfassendem Marktverständnis", so Parpan, der abschließend noch einmal betont: „Machen Sie als Unternehmen jetzt mit Nachdruck auf Ihre Bedürfnisse und Nöte aufmerksam – bei Netzbetreibern, Lieferanten, Verbänden und allen weiteren Beteiligten im Spiel der Versorgungssicherheit. Zeigen Sie dabei aktiv Möglichkeiten und Flexibilität als Pfand für Lieferungen auf. Denn es ist davon auszugehen, dass kurz- und mittelfristig vieles ad hoc entschieden werden wird."
* Nach Zahlen von EID, der gemeinsamen Plattform der Energieintensiven Industrien in Deutschland (www.energieintensive.de).
Abbildungen
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Abb. 1 (Quelle: enexion GmbH): Die Vorbereitung der verschiedenen Szenarien zur Versorgungslage (normale Menge, knappe Menge, Ausfälle) bestimmt derzeit vielfach das Tagesgeschäft der enexion GmbH.
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Abb. 2 (Quelle: enexion GmbH): Theo Parpan, Geschäftsführer der enexion GmbH.
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enexion GmbH
enexion übernimmt für energieintensive Unternehmen die anbieterunabhängige Optimierung des Strom- und Gaseinkaufs. Im Rahmen eines ganzheitlichen Energievollkosten-Managements sorgen die Energiemanagement-Experten für eine zuverlässige, stabile wie wirtschaftlich sinnvolle Aufstellung ihrer Kunden im Hinblick auf Energieversorgungs- und Planungssicherheit. Sämtliche relevanten Faktoren der komplexen Normen, Gesetze und Verordnungen des liberalisierten Strommarkts werden ebenso berücksichtigt wie die der beschlossenen Dekarbonisierung. Das ineinandergreifende branchenneutrale Beratungsangebot umfasst Energiebeschaffung, Portfolio- und Risikomanagement, Nebenkostenoptimierung, Compliance-Sicherung und Smart-Greening-Lösungen. Hiervon profitieren vor allem mittelständische Unternehmen aus den Branchen Automotive, Fertigung, Pharma und Lebensmittel sowie Betreiber von Rechenzentren. Zum wachsenden Kundenstamm gehören Unternehmen wie Porsche, Bilstein, Otto Fuchs, Zapp, Lindt, Zentis u.a. 2021 erwirtschafteten die 45 enexion-Mitarbeiter in Schwalbach am Taunus, Pune (Indien) und Istanbul (Türkei) einen Umsatz von ca. zehn Millionen Euro.